Alter Elbtunnel - Video 4

Der Alte Elbtunnel befindet sich im Hamburger Stadtteil St. Pauli.
Er verbindet die nördliche Hafenkante bei den St. Pauli-Landungsbrücken mit der Elbinsel Steinwerder.

Mit dem Bau dieses Tunnels wurde 1907 begonnen.
Er wurde zuerst St. Pauli-Elbtunnel genannt.
Nachdem 1975 der Neue Elbtunnel gebaut wurde, nennt man den St. Pauli-Elbtunnel nur noch Alter Elbtunnel.

Der Alte Elbtunnel besitzt zwei einspurige, gekachelte Tunnelröhren.
Sie sind 426,50 m lang.
Jede Tunnelröhre ist 1,92 m breit und 6 m hoch.
Die beiden Tunnelröhren liegen 24 m unter der Erde.
Am Bau des Tunnels waren bis zu 4.400 Arbeiter beschäftigt.
Der Tunnel verursachte Kosten in Höhe von 10,7 Millionen Goldmark.

Der Tunnel besitzt keine Zufahrtsrampen.
Stattdessen werden die Fahrzeuge mit Aufzügen befördert.
Es gibt an jeder Uferseite vier Schächte mit je einem Fahrkorb.
Die beiden Aufzüge in der Mitte haben eine Tragfähigkeit von je 10 Tonnen und eine Nutzlänge von etwa 9,50 m.
Die beiden äußeren Aufzüge haben eine Tragfähigkeit von je 6 Tonnen und einer Länge von etwa 7,30 m.
Fußgänger können ebenfalls mit den Aufzügen fahren.
Für sie gibt es aber auch lange Treppen.
Es gab auch eine Rolltreppe, sie wurde aber 1989 abgebaut.

Am 7. September 1911 wurde der Tunnel für den Fußgängerverkehr eröffnet.
Im November 1911 wurde er dann auch für Pferdefuhrwerke und Kraftfahrzeuge freigegeben.
Bis heute wird er  als öffentlicher Verkehrsweg sowohl von Fußgängern und Radfahrern sowie mit Einschränkungen von Kraftfahrzeugen genutzt.
Für Fußgänger und Radfahrer ist die Benutzung des Tunnels Tag und Nacht kostenlos.
Nur in der Sylvesternacht ist er von 21 bis 4 Uhr gesperrt.

Autofahrer müssen für eine Durchfahrt 2 Euro bezahlen (Stand 2014).
Sie können montags bis freitags von 5:30 Uhr - 13:00 Uhr im Einbahnstraßenverkehr von St. Pauli nach Steinwerder und von 13:00 Uhr - 20:00 Uhr im Einbahnstraßenverkehr von Steinwerder nach St. Pauli fahren.
Samstags, sonntags und an Feiertagen ist der Alte Elbtunnel für Autos geschlossen.

Nach der Eröffnung des Tunnels benutzten jedes Jahr etwa 20 Millionen Menschen den Tunnel.
Die meisten von ihnen gelangten so zu ihren Arbeitsplätzen im Hafen und auf den Werften.
In den 1970er und 1980er Jahren waren es nur noch weniger als 500.000 Menschen, weil es nicht mehr so viele Werften gab und die meiste Ware mit Containern verschickt wurde.
Erst durch den Tourismus und durch das wachsende Angebot von Freizeiteinrichtungen im südlichen Hafengebiet stiegen die Zahlen wieder.
So wurden im Jahr 2008 etwa 300.000 Autos, 63.000 Radfahrer und 700.000 Fußgänger gezählt.

Bei seiner Eröffnung war der Tunnel eine technische Sensation.
Er steht seit 2003 unter Denkmalschutz.

Am letzten Sonntag im Januar wird seit 2000 der Elbtunnel-Marathon veranstaltet.
Die Läufer müssen die beiden Tunnelröhren insgesamt 48 Mal durchlaufen.