Wasserturm Stadtlohn

Im Münsterland befindet sich in Stadtlohn (Eschstraße/Töpferstraße) ein alter Wasserturm.

Wegen einer jahrelangen Wasserknappheit in dieser Gegend beschloss man am 6. Mai 1929, ein zentrales Wasserwerk zu bauen.
Bereits im April 1930 konnte der Betrieb aufgenommen werden.
Die offizielle Einweihung fand am 17. Juli 1930 statt.

Der 32 m hohe Wasserturm war das auffälligste Gebäude des Wasserwerks.
Er wurde für damalige Verhältnisse in einem neuartigen, schlichten und funktionalen Baustil errichtet.
An die sonst üblichen Verzierungen früherer Bauten erinnern nur noch die Spitzblendbögen.
Eine Loggia mit einer darüber liegenden Deckplatte, die ursprünglich als Aussichtsplattform genutzt werden sollte, bildet den oberen Abschluss  des glatten Backsteinturms.
Im Wasserturm konnten bis zu 250.000 Liter Wasser gespeichert werden.
Das Wasser wurde auf eine Höhe von 30 m gepumpt, damit der notwendige Leitungsdruck erzeugt werden konnte.
Der Wasserturm erlitt im Zweiten Weltkrieg nur geringfügige Schäden an der Oberfläche des Verblendmauerwerks.
Diese Schäden konnten schnell behoben werden, sodass die Bevölkerung bald wieder mit Wasser versorgt werden konnte.

1976 wurde in Hundewick ein neues Wasserwerk gebaut.
Da der Wasserturm nun nicht mehr gebraucht wurde, verkaufte man ihn im Jahr 1979.
Nachdem der neue Besitzer Schäden an der Fassade ausbessern ließ, wurden mehrere Wohnungen im Wasserturm eingerichtet.
1984 wurde der Wasserturm im die Denkmalliste der Stadt Stadtlohn eingetragen.
Bis heute (Stand 2014) ist der Wasserturm ein auffälliger Blickfang im Stadtbild geblieben und schon von weitem zu sehen.