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Fliegen wie ein Vogel - Teil 2

Vorbild Vogel

Autor: Dr. Bernd Lukasch - Otto-Lilienthal-Museum 

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Die älteste bekannte bildliche Darstellung eines Menschenfluges wird auf 2350 bis 2150 vor Christus datiert.

Sie ist auf einem etwa 4 cm hohen Siegelzylinder in der vorderasiatischen Sammlung des Berliner Pergamonmuseums bewahrt. In frischem Ton abgerollt wird ein etwa 10 cm langes Relief sichtbar, welches den auf einem Adler reitenden Hirten Etana erkennen lässt.

Legenden, Sagen und Bilder fliegender Menschen sind keine Seltenheit.

Wann mischte sich Reales in die Geschichten? Seinen Göttern verlieh der Mensch die Fähigkeit zu fliegen ebenso wie Fabelwesen und Dämonen. Mit der Fähigkeit höherer Wesen einher ging der Traum, der Wunsch, der Versuch und das Bedürfnis des Menschen, die Fähigkeit zu fliegen auch selbst zu erwerben.


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Es kann nicht verwundern, dass frühe Versuche zur Realisierung des Menschenflugs dort ansetzen, wo dem Menschen die körperlichen Voraussetzungen zum Flug nach dem allgegenwärtigen Vorbild des Vogelflugs ganz offensichtlich fehlen:

Der Mensch braucht Flügel. Mit ihnen müsste es gelingen, das Luftmeer ebenso souverän zu beherrschen, wie Vögeln und Insekten.

So versuchte der Mensch immer wieder, seine ausgebreiteten Arme zu Flügeln werden zu lassen.


Was aber sind Flügel?

Was war das Wesentliche der Vogelflügel, das den Vögeln die Fähigkeit zu fliegen verlieh?

Lag das Geheimnis des Fluges im Federkleid verborgen, im Knochenbau, haben sie gar spezielle Flugorgane oder war der Schlüssel in den raffinierten Bewegungen der Flügel zu suchen?

Man war ahnungslos und doch erschien das Fliegen der Vorbilder geradezu wie eine Selbstverständlichkeit.

 

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Zahlreiche gescheiterte Versuche oder vermeintliche Flüge sind überliefert. Trotzdem ist weder anzunehmen, dass die Überlieferungen vollzählig oder repräsentativ sind, noch dass sich Wahrheit und Legende eindeutig trennen lassen.

Es ist eher ein zufälliges Kaleidoskop des alten Menschheitstraumes und der verschiedenen Projekte zu seiner Erfüllung.

Fast alle Versuche finden nach ein und demselben Muster statt:

Der vermeintliche Erfinder hat nun endlich das wesentliche Detail gefunden, welches den künstlichen Flügeln die Fähigkeit zu fliegen verleiht. Und er steigt auf einen Turm oder eine andere Erhöhung.

Der erste Flug schon muss gelingen, denn Sicherheitsvorkehrungen sind nicht getroffen.


Und ein Wesentliches kommt hinzu: Der Erfinder kann sein Gerät, so meint er, auf Anhieb steuern.

Keine Übung ist nötig, wie das Kleinkind doch Monate braucht, um unter einfacheren und ungefährlicheren Bedingungen, am Erdboden, die Beherrschung des Gleichgewichtes zu erlernen.

Für den dreidimensionalen Raum fasste keiner der Erfinder dieses Problem ins Auge. Fliegen hieß für alle, funktionierende Flügel zu haben, nicht aber Fliegen zu lernen.

Aus heutiger Sicht erscheint Luftfahrtgeschichte, bevor sich im 17. Jahrhundert erste Erkenntnisse über die Lufthülle einstellten und im ausgehenden 18. Jahrhundert die ersten Erkenntnisse auf dem Weg zum Flugzeug dazukamen, als erfolgloses Suchen auf ewig gleicher Stufe.

Deutlich herausragend sind dabei die Erkenntnisse des Leonardo da Vinci.

Man vermutet heute jedoch, dass diese nicht nur das Wissen seiner Zeit zusammenfassen, sondern auch nicht von praktischen Versuchen begleitet waren.

 

Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: Otto-Lilienthal-Museum
Autor: Dr. Bernd Lukasch
www.lilienthal-museum.de
Ellbogenstr. 1
D-17389 Anklam / Germany
Tel.: 03971-245500
Abbildung 1: www.lilienthal-museum.de

Fotos 2 und 3: Mit freundlicher Genehmigung von Jürgen Tenckhoff www.tenckhoff.de © Dr. Jürgen Tenckhoff

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