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Bruder Klaus Kapelle - Video 2

Am Nordrand der Eifel befindet sich oberhalb der Ortschaft Mechernich-Wachendorf die Bruder Klaus Kapelle.

Ihre Entstehung klingt ein bisschen wie im Märchen.
Die Landswirtsfamilie Trudel aus einem Dorf bei Mechernich wollte sich für ihr gutes und erfülltes Leben bedanken.
Sie hörten vom bekannten Schweizer Architekten Peter Zumthor, der gerade das Kunstmuseum Kolumba in Köln bauen ließ.
Sie fragten, ob Herr Zumthor nicht auf ihrem Feld eine Kapelle für den Schutzpatron des Landvolks - den Heiligen Nikolaus von Flüe - genannt „Bruder Klaus" - entwerfen könne.
Herr Zumthor schrieb zurück, dass sein Honorar sehr hoch sei, aber weil „Bruder Klaus" der Lieblingsheilige seiner Mutter war, käme er einmal vorbei.
Peter Zumthor kam tatsächlich vorbei und entwarf die Pläne für die Kapelle.
Aus 112 Fichtenstämmen wurde zunächst eine zeltförmige Konstruktion errichtet.
Der Kapellenkörper aus Stampfbeton entstand um diese Innenkonstruktion.
Er wurde von einer ehrenamtlich arbeitenden Stampfmannschaft zusammen mit Fachhandwerkern in 24 Tagen nach alter Handwerkstradition der Region in Lagen von 50 cm bis zu einer Höhe von 12 m geschichtet.
Im Herbst 2006 wurde für drei Wochen im Innern ein Mottfeuer Mottfeuer ist die Bezeichnung für eine unvollständige Verbrennung bei ungenügender Sauerstoffzufuhr und daher niedriger Verbrennungstemperatur. unterhalten.
Dadurch trockneten die Baumstämme an und ließen sich leicht vom Beton ablösen.
So konnten sie bequem ausgebaut werden.
Der Fußboden besteht aus Zinnblei.
Das Zinnblei wurde an Ort und Stelle erhitzt und verteilt.
Die Bundöffnungen, die zur Verbindung der äußeren mit der inneren Holzschalung beim Einbringen des Betons notwendig waren, wurden von 350 mundgeblasenen Glaspfropfen verschlossen.

So entstand ein von außen blockhafter, fensterloser Turmbau über fünfeckigem Grundriss. Wenn man die Kapelle durch die dreieckige Tür betritt, wirkt der Innenraum wie eine Höhle in der zeltartigen Form der Innenschalung.
An den Wänden kann man deutlich die Struktur der Fichtenstämme erkennen.
Nach oben ist die Kapelle offen.
Man kann hoch in den Himmel blicken, aber auch Licht und Regen gelangen in die ansonsten dunkle Kapelle.
Wegen der räumlichen Enge ist die Kapelle eher ein Ort für die persönliche Meditation und nicht für gemeindliche Gottesdienste.
Daher besitzt die Kapelle auch keinen Altar.

Eine Stele mit einer Halbfigur des Bruders Klaus aus Bronze steht auf dem Boden.
Sie wurde  von dem Schweizer Bildhauer Hans Josephsohn gestaltet.
In die Stele wurde eine Reliquie des Heiligen eingelassen.

In der Sommerzeit ist die Kapelle dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und in der Winterzeit von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

 

Quelle: Video: Medienwerkstatt Mühlacker (MH)

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