Frauenkloster St. Anna

Vom Frauenkloster St. Anna gibt es nur noch dieses Torhaus aus dem 18. Jahrhundert.
Hier stellten die Schwestern nach der Feldarbeit ihre Karren und Geräte ab.
Die übrigen Gebäude waren unansehnlich und baufällig geworden.
Sie wurden 1973 im Rahmen der Stadtsanierung abgerissen.

Der Ursprung des Frauenklosters geht auf den 21. Juli 1422 zurück.
Kempener Frauen schlossen sich zu einer frommen Lebensgemeinschaft zusammen.
Ihre Vorbilder waren die aus Flandern stammenden Beghinen.
1481 wurde aus der frommen Lebensgemeinschaft ein Franziskanerinnenkloster im strengen Sinne.

In der Nische über dem Tor stand die Statue seiner Patronin, der heiligen Anna.
Sie war nach der Legende die Mutter der Heiligen Maria.
Außerdem war sie auch die Schutzherrin der Stadt Kempen.

Die Kempener nannten die Klosterfrauen, deren Zahl meist bei fünfzig las, Quiesels (vom lateinischen quietus = ruhig).
Ihren Lebensunterhalt verdienten sie mit Ackerbau und Viehzucht, mit Weben, Spinnen und dem Nähen von Kleidern.
Dem Mitmenschen dienten sie durch Krankenpflege.
Durch das Abschreiben zahlreicher Manuskripte entstand eine wertvolle Bibliothek.

1794 wurde der linke Niederrhein von den Truppen der Französischen Revolution besetzt.
Sie bekämpften den Einfluss des Geistlichen Standes.
Deshalb wurde das Kloster 1802 geschlossen.
Seine Gebäude dienten später als Baumwollspinnerei und Schule, als Bauernhof und Wohnungen.