Schloss Neersen - allgemein

Am linken Niederrhein befindet sich im Willicher Stadtteil Neersen in einer allgemein zugänglichen Parkanlage das Schloss Neersen.

Bei seiner Erbauung war das Schloss Neersen noch eine Wasserburg am Fluss Niers.
Der Fluss speiste den Burggraben und führte bis zu seiner Begradigung im Jahr 1930 direkt an der Burg bzw. dem späteren Schloss vorbei.

Die Burg Neersen wurde im Jahr 1371 in einer Urkunde erwähnt.
Sie sollte die Niersübergänge verteidigen.

Im Laufe der Zeit wurde die Burg baufällig.
Um 1620 wünschte man sich einen standesgemäßen Neubau.
Aber erst in der Zeit von 1661 - 1669 wurde die mittelalterliche Wasserburg unter Adrian Wilhelm von Virmond in ein dreiflügeliges Schloss mit vier Ecktürmen umgebaut.
Die Kosten betrugen 18.139 Reichstaler.
Es wurden etwa zwei Millionen Ziegelsteine verbaut.

Ambrosius Franz von Virmond ließ das Schloss 1720 weiter ausbauen.
So wurde unter anderem der Mittelbau des Schlosses um einige Meter zum Innenhof hin vergrößert, wodurch Platz für die Treppenhäuser gewonnen wurde.
Das Schloss hatte im weiteren Verlauf wechselnde Besitzer.
1852 pachtete der Gladbacher Fabrikant Felix Wilhelm Hüsgen das Gebäude.
Er richtete dort eine Wattefabrik und Baumwollweberei ein.
In der Nacht vom 28. auf den 29. März 1859 wurde das Schloss durch einen Brand bis auf die Umfassungsmauern zerstört.

1894 wurde das stark beschädigte Schloss versteigert.
Der Krefelder Fabrikant Gustav Klemme kaufte das Schloss und ließ es mit Ausnahme des Westflügels bis 1896 wiederherstellen.
1928 kaufte der aus Viersen stammende Privatmann Emil Crous das Schloss.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss dem Deutschen Roten Kreuz übergeben.
Es wurde nun als Erholungsheim für Kinder genutzt.
1970 wurde das Schloss Neersen von der Stadt Willich gekauft.
Nach umfänglichen Renovierungsarbeiten, die auch den Wiederaufbau des Westflügels beinhalteten, wurde das Schloss ab 1982 als Rathaus benutzt.

Seit 1984 finden im Schlossinnenhof unter freiem Himmel die Neersener Schloss-Festspiele statt.
Die aufgebaute Tribüne versperrt daher die Sicht auf die Vorderseite des Schlosses.