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Traberpark Den Heyberg

Am linken Niederrhein befindet sich im Kevelaer Ortsteil Twisteden der „Traberpark Den Heyberg".

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Ein Waldgebiet, das etwa einen Quadratkilometer groß ist, hatte das britische Militär von der Stadt Kevelaer gepachtet.
Dort wurden Wellblechhütten als Munitionsdepots gebaut.

1974 gab das britische Militär dieses Gelände an die Stadt Kevelaer zurück.
Zehn Jahre lang wurde das Gelände dann nicht mehr genutzt.

In den 1980er Jahren ließ die Bundeswehr hier 325 Munitionsbunker bauen.
Jeder Bunker war so genau belüftet und so konzipiert, dass keine starken Temperaturschwankungen die Munition gefährden konnten.
1992 zogen die Soldaten ab und das riesige Gelände stand wieder leer.

1994 hat dann eine Gruppe von Bürgern den „Traberpark Den Heyberg" geplant und gebaut.
Es entstand eine moderne Trabrennbahn und eines der größten Trainingszentren für Trabrennpferde in Europa.
Viele Bunker wurden damals in Pferdeställe umgebaut.
Nachdem der Trabrennsport nicht mehr so aktuell war, mieteten auch Besitzer von Freizeitpferden die Bunker als Pferdeställe.

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Es gab aber noch mehr  ungewöhnliche Ideen.
So haben sich Champignonzüchter und Käsefabrikanten niedergelassen, weil im Sommer wie im Winter in den Bunkern eine gleichbleibende Temperatur herrscht.
24 Bunker sind inzwischen "Treibhäuser" für Edelpilze - keine Champignons, sondern Austernpilze.  

Die Behörden nutzten die einbruchsicheren Gebäude für Akten.
Firmen lagerten dort Baustoffe oder andere Waren.
Privatleute stellten überzähligen Hausrat unter.

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Etwa ab dem Jahr 2010 wurden die Bunker aber auch zu Ferien- und Wohnhäusern umgebaut.
Die Standarddeckenhöhe der Häuser, die in die Betonkörper regelrecht hineingebaut wurden, beträgt 2,50 m.
Außen befindet sich 27 cm Stahlbeton, dann eine 30 cm dicke Luftschicht und schließlich die 15 cm dicken Hauswände.
Auf den Bunkern liegt dann auch noch bis zu 2 m hoch Erdboden.
Der einzige Raum ohne Fenster ist das Badezimmer.
Ansonsten gibt es Fenster zu drei Seiten.
Für die Fenster haben Fachfirmen mit Spezialbohrern den mit Stahl gestützten Beton Zentimeter für Zentimeter aufgeschnitten.
Die Grundfläche eines Bunkers beträgt 140 Quadratmeter.
Die Terrassen in den 1.200 Quadratmeter großen Gärten sind so angelegt, dass sie vor den Blicken der Nachbarn geschützt sind.
Im Jahr 2010 kostete ein Bunker 65.000 Euro (ohne Umbaumaßnahmen).

Für die Ferienfreizeit sind 160 Bunker vorgesehen.
Im Jahr 2014 kostete die Übernachtung pro Tag 80 Euro.

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Quelle: Fotos: © Medienwerkstatt Mühlacker (MH)

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