Die Kupferschmiede ist nach Vorlagen aus dem Jahr 1839 rekonstruiert worden. Die Portalbekrönung mit den Initialen des hessischen Landgrafen Friedrich I. stammt vom Messinghof in Kassel-Bettenhausen, in dem auch Kupferhammer und -schmiede untergebracht waren.
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Die Kupferschmiede hatte die Aufgabe, den von den Hammerwerken bezogenen rohen Vorformen durch Treibarbeit die endgültige Form zu geben. Auch Verzierungen wurden angebracht, Einzelstücke zu ganzen Teilen zusammengesetzt, Werkstücke gereinigt und poliert.
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Kupferhammer und Kupferschmiede arbeiteten Hand in Hand. Der Hammerschmied lieferte halbfertige Produkte wie Stabkupfer, Schalen und Bleche an den Kupferschmied, der die Ausarbeitung zum fertigen Kupfergegenstand besorgte.
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Die Inneneinrichtung und das Arbeitsgerät wurden aus verschiedenen Kupferschmieden in Westfalen zusammengestellt. An der Giebelwand befindet sich die große Esse mit zwei Feuerstellen und Zinnherd. Der Blasebalg konnte sowohl von Hand als auch mit dem Fuß betätigt werden. Durch Ventile in den Zuleitungen können nach Bedarf beide oder nur eines der Feuer bedient werden. Zum Abkühlen der glühenden Kupferstücke steht neben der Esse das sogenannte Plözfass. Vor der Fensterfront steht die große Werkbank mit den Schraubstöcken und dem dazugehörigen Kleinwerkzeug. Hämmer, Ambosse, Zangen, Bohrer, Locheisen und Nietensetzer vervollständigen die Einrichtung. Diese Fotos wurden im September 2014 aufgenommen.
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Quelle: Fotos: © Medienwerkstatt Mühlacker (MH) |
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