Die Feilenhauerei der Familie Jung aus Mesenhohl bei Halver wurde 1969 in das Museum umgesetzt. Die Anordnung der Räume entsprach dem Arbeitsablauf: Im vorderen Teil des Schmiederaums wurden die Feilenrohlinge auf dem Amboss ausgeschmiedet. Danach wurden sie maßgenau gefeilt oder geschliffen. Anschließend gelangten sie in den Feilenhauerraum. Abschließend wurden die Feilen im hinteren Teil des Schmiederaums gehärtet.
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Die Feilenhauerei ist Teil der spezialisierten Kleinschmiede im märkischen Raum. Die Feile ist eines der ältesten Werkzeuge der Menschen. Sie gehört noch heute zur Grundausstattung vor allem der Holz und Metall verarbeitenden Werkstätten. Die handwerkliche Feilenherstellung verlangte neben genauer Materialkenntnis große Geschicklichkeit und Schnelligkeit.
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Der Herstellungsprozess blieb über Jahrhunderte fast unverändert. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte der Einsatz von Maschinen in der Feilenhauerei. Es vergingen aber noch Jahrzehnt bis zur völligen Verdrängung der Handarbeit.
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Die Inneneinrichtung stammt hauptsächlich aus der Feilenhauerei Otthoff und Kampmann in Hagen. Sie gaben in den 1970er Jahren ihren Betrieb auf. Eine Besonderheit der Feilenschmiede sind die gekrümmten Handhämmer zum Behauen der Feile. Der Schlag konnte damit mit geringem Kraftaufwand aus dem Handgelenk geführt werden.
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Quelle: Fotos: © Medienwerkstatt Mühlacker (MH) |
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