Die öffentlichen Gebäude und Plätze von Herculaneum sind größtenteils noch verborgen. Denn auf der dicken Schicht vulkanischer Schlammmassen entstand die neuzeitliche Stadt Ercolano, unter der heute noch die meisten öffentlichen und religiösen Bauten der antiken Stadt ruhen. Im 18. Jahrhundert legten Archäologen einen Tunnel an und stießen auf ein einziges Bauwerk des öffentlichen Lebens: das Augusteum, ein Ort, der der Verehrung des Kaisers diente. Das Augusteum befand sich an der Hauptstraße von Herculaneum, dem „decumanus maximus“. Dort legten die Archäologen die schönsten Wandmalereien der Stadt frei. Viele von ihnen zeigen Szenen mit dem mythischen Stadtgründer und Namensgeber: Hercules, der auch oft der Gott der kleinen Leute genannt wird. In der Antike galt Hercules als „halbgöttlicher Supermann“, der dank Muskelkraft die schwersten Aufgaben spielend löste. |
Eines der berühmtesten Wandgemälde ist das Telephos-Fresko. Es stellt eine Szene aus dem Mythos des Hercules dar: die Auffindung seines Sohnes Telephos. Der kleine Junge wurde von seinem Großvater im Gebirge ausgesetzt und überlebte durch ein Wunder, weil eine Hirschkuh ihn stillte. Ursprünglich stammt diese Szene von einem Fries des Pergamonaltars. Der unbekannte Freskomaler kopierte sie um 45 bis 79 nach Christus und fügte seinem Bild einige Details hinzu. In der Ausstellung "Die letzten Stunden von Herkulaneum" ist das Wandgemälde erstmals außerhalb Italiens zu sehen. Bevor es auf die Reise gehen konnte, musste es gründlich restauriert werden. Denn als es 1739 in Herculaneum ausgegraben wurde, schnitten es die Archäologen aus der Wand und verstärkten die Rückseite mit mehreren Lagen aus Gips, Schiefer und Holz. Die Restauratoren im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel haben in mühsamer Kleinarbeit Schicht für Schicht gelöst und durch Aluminium ersetzt. Vor der Restaurierung wog das Fresko 20 Zentner, jetzt nur noch vier Zentner.Das antike Wandgemälde von Hercules und Telephos ist eines der Glanzstücke der Ausstellung.
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Quelle: Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: Westfälisches Römermuseum Haltern Weseler Straße 100 45721 Haltern am See Tel: 02364/9376-0 FAX: 02364/9376-30 http://www.herculaneum-ausstellung.de/cms/front_content.php?idcat=21Email: info@herculaneum-ausstellung.de Hauptleihgeber: Soprintendenza Archeologica di Pompei Museo Archeologico Nazionale di Napoli Officina dei Papiri, Biblioteca Nazionale di Napoli Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker |