„Das Boot ist ein Klepper T6 Wanderzweier, den ich 1937 von den Klepper-Werken Rosenheim gekauft habe. Die Klepper Faltboote waren vor dem 2. Weltkrieg führend in der ganzen Welt. Ich verweise auf die Atlantiküberquerungen des Kapitän Rorner, der später vor Florida in einen Taifun geriet und verschwand. In dem Buch „Tage und Nächte steigen aus dem Strom" beschreibt Lothar-Günther Buchheim eine Donaufahrt mit einem Klepper-Faltboot. In dem Buch „Faltbootfahrt von Fjord zu Fjord" beschreibt Erich Wustmann die Reise von Trelleborg bis Tromsö mit dem gleichen Bootstyp (etwas über fünf Meter lang, 90 cm breit, Klepper Zweisitzer) im Jahre 1949. Zu dem Boot gehört noch ein Bootswagen, eine Stabtasche und ein Rucksack. Das abgebaute Boot, verpackt in Stabtasche und Rucksack, auf den Bootswagen geschnallt, kann wie ein Fahrrad mit der Bahn befördert werden. |
Nun zu meinem Boot. Von 1937 bis 1944 lag es im Bootshaus in Dorsten, von 1955 bis 1987 im Bootshaus „Am alten Garten“ am Halterner Stausee. Vor dem Kriege habe ich die Lippe und den Kanal in Dorsten bepaddelt, ebenfalls Touren auf dem Rhein gemacht. Wie paddelten stromabwärts bis Emmerich, ließen uns dann stromaufwärts mit einem Schleppkahn mitnehmen bis nach Düsseldorf, dann ging es wieder zurück. An Gepäck waren immer Zelt, Luftmatratze und Kochgeschirr dabei. Die längste Tour war von Trier über Mosel und Rhein, Lippeseitenkanal bis Dorsten. Nach dem Krieg, den das Boot abgebaut in Dorsten überstanden hat, habe ich den Edersee bepaddelt, dann den Stausee in Haltern. Das Boot habe ich nach 50jähriger Benutzung außer Gebrauch gesetzt, da am Hintersteven die Gummierung undicht wurde.“ |
Quelle: Die Wissensseiten zum Thema "Kanalstufe Henrichenburg/Waltrop" entstanden mit freundlicher Unterstützung durch „Westfälisches Industriemuseum Altes Schiffshebewerk Henrichenburg; Landschaftsverband Westfalen-Lippe“ Am Hebewerk 2 45731 Waltrop Tel.: 02363/97070 www.schiffshebewerk-henrichenburg.de Literaturangaben: Theo Mogge, Das Klepper-Faltboot in: Museumsführer „Altes Schiffshebewerk Henrichenburg; Herausgeber: Eckhard Schinkel; © Westfälisches Industriemuseum Dortmund 1992 Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker |