Der um das Jahr 1397 als Sohn der Mainzer Patrizierfamilie Gensfleisch geborene Johannes benannte sich selbst nach dem Hof, auf dem er wohnte, Gutenberg. Eigentlich hieß er Johannes Gensfleisch zur Laden. Er beschäftigte sich viele Jahre mit dem Gedanken, die in den Klosterschreibstuben von Hand geschriebenen Bücher, vor allem aber die Bibel, in Hunderten und Tausenden von Exemplaren zu vervielfältigen. Es sollte dabei aber dieselbe typographische Schönheit erreicht werden. Für die Drucktypen konnte er kein Holz benutzen, wie das seit Jahrhunderten bei den Druckstöcken für Einblattdrucke, Andachtsbilder, Stoffmuster oder Spielkarten üblich war. Mit geschnittenen Holzdruckstöcken wäre die Gutenbergbibel mit ihren drei Millionen Buchstaben und Zeichen niemals zustande gekommen. Gutenberg erkannte, dass er Einzellettern aus Metall herstellen musste, die sich nach dem Druck einer Seite wieder voneinander trennen und dann erneut verwenden ließen. |
Für jedes zu gießende Zeichen wurde ein Stahlstempel geschnitten, den man in ein Kupferblöckchen einschlug. Auf diese Weise entstanden Matrizen, die in ein Handgießinstrument zum Ausgießen eingesetzt wurden. Auch dieses Gießinstrument war Gutenbergs Erfindung. Zum Setzen der Buchstaben zu Zeilen erfand er den sogenannten Winkelhaken. Er bestand aus Holz und war in der Zeilenbreite nicht verstellbar. Die gesetzte Zeile wurde in einer Presse verkeilt, deren Vorbild die seit Jahrhunderten bekannte Weinpresse war. Bei ihrem Bau musste besonders darauf geachtet werden, dass sie einen gleichmäßigen Druck auf die gesamte Druckform ausübte. Gutenbergs Meisterwerk wurde die 42zeilige Bibel, von der 180 bis 200 Exemplaren entstanden. 30 dieser Bibeln wurden auf Pergament, die anderen wurden auf Bütten gedruckt. Nach dreijähriger Setz- und Druckarbeit von etwa 15 Mann war das Werk im Jahre 1455 vollendet. Johannes Gutenberg starb am 3. Februar 1468 in Mainz.
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Quelle: Bild 1: http://utopia.utexas.edu/project/portraits/gutenberg.jpg Bild 2: Brockhaus Konversationslexikon, Dritter Band, Leipzig, Berlin, Wien 1892 Die Urheberrechts-Schutzdauer des hier abgebildeten Kunstwerks ist weltweit abgelaufen, da der Künstler bereits seit über 70 Jahren tot ist. Es ist somit gemeinfrei („public domain“). Bild 3: Brockhaus Konversationslexikon, Dritter Band, Leipzig, Berlin, Wien 1892 Die Urheberrechts-Schutzdauer des hier abgebildeten Kunstwerks ist weltweit abgelaufen, da der Künstler bereits seit über 70 Jahren tot ist. Es ist somit gemeinfrei („public domain“). |