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Ganerbenburgen

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Bei Ganerbenburgen handelt es sich um Burgen, die sich früher mehrere Adelsfamilien teilten. Das Wort „gan“ stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet so viel wie „gemeinsam“.

Im „Parzival“ des Dichters Wolfram von Eschenbach taucht das Wort „Ganerbe“ zum ersten Mal auf.

Durch die Erbfolge in einer Familie kam es besonders im Spätmittelalter vielfach zu Besitzteilungen auf einer Burg, denn nicht alle Erben hatten genug Vermögen, um sich nach einer Erbteilung eine eigene Burg leisten zu können.

Auch durch Teilverpfändungen konnte es dazu kommen, dass mehrere Besitzer auf einer Burg lebten - ebenso durch die gemeinschaftlichen Eroberungen einer Burg.

Nur wenigen Burgen kann man heute an der Bauweise noch die verschiedenen Besitzbereiche ansehen.

Ein deutliches Beispiel für eine Ganerbenburg ist die Burg Eltz in der Eifel.

Hier gibt es mehrere Wohnbauten und Wohntürme, die teilweise sogar ihre eigenen Befestigungsanlagen haben. Man sieht sozusagen eine „Burg in der Burg“.

Das friedliche Zusammenleben der Erben und die Regeln des täglichen Lebens sowie die Nutzungsrechte gemeinschaftlicher Bauten wurden durch sogenannte Burgfriedensverträge, den Burgfrieden, geregelt.

Diese Verträge wurden geschlossen, um Konflikte und Fehden zu verhindern oder dem Ausbruch von Streitigkeiten vorzubeugen.

Die Burg Eltz liegt im Tal des Flüsschens Elz in der Eifel und zählt zu den schönsten Burgen in Deutschland.

Im Jahre 1157 verschenkte Kaiser Friedrich Barbarossa die damals noch kleine Burg an Rudolf von Eltz.

Als es im Jahre 1268 zu einer Stammesteilung unter drei Brüdern der Familie Eltz kam, teilten sich die Brüder die Burg und den übrigen Besitz auf.

Dadurch wurde die Burg Eltz zur Ganerbenburg, auf der mehrere Familien eines Adelgeschlechts in einer Ganerbengemeinschaft lebten.

Im Laufe der Jahre wurde das Burggebäude den Ansprüchen der Besitzer entsprechend erweitert, so dass man hier eben noch die „Burg in der Burg“ sehen kann.

Der heutige Besitzer der Burg, Dr. Karl Graf zu Eltz-Kempenich, ist in der 33. Generation der Burgherr des Hauses Eltz.

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Fotos: Copyright © 2006 Medienwerkstatt Mühlacker Verlagsgesellschaft mbH und deren Lizenzgeber. Alle Rechte vorbehalten.

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