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Das Leben auf einer Burg - Teil 1

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Im Gegensatz zu den Bauern, die in einfachen Katen auf dem Lande lebten und die meiste Zeit ihres Lebens auf den Feldern bei der Arbeit verbrachten, konnten die Ritter – zumindest wenn sie einigermaßen begütert waren – prunkvolle Burgen ihr Eigen nennen.

Zunächst war der Burgenbau ein Vorrecht des Königs gewesen, der es jedoch später an seine Getreuen weiterverlieh.

So bauten im Mittelalter auch Fürsten und Grafen, Gutsherren, Bischöfe und Äbte ihre eigenen Burgen. Seit dem 11. Jahrhundert entstanden in Europa Tausende solcher Burgen, allein in Deutschland waren es rund 10.000.

Diese Burgen waren nicht nur ausschließlich Verteidigungsanlagen, sondern auch die Wohnstätten für die Burgherren und ihre Familien, den Hofstaat und das Gefolge, das Gesinde und Personal, die Soldaten und die vielen Handwerker, die auf der Burg lebten.

Doch auch wenn diese - heute noch erhaltenen und zu besichtigenden - Wehrburgen auf den ersten Blick prächtig aussehen und ein Gefühl von Romantik, Macht und großem Reichtum vermitteln, war das tägliche Leben auf einer Burg nicht immer komfortabel und bequem.

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Eigentlich war es auf einer Burg nur in der wärmeren Jahreszeit einigermaßen erträglich. Zwar gab es in den Gemächern und Räumen schon große Fenster, doch die wenigsten von ihnen waren verglast.

Denn Glas war im Mittelalter ein teurer Luxus, den sich nur die reichsten Könige und Fürsten leisten konnten. Es wurde daher nur in den Fenstern von Palästen und prunkvollen Kirchen eingesetzt.

Für die Burgfenster wurde als Glasersatz poliertes Horn verwendet, was preiswerter und auch haltbarer als Glas war.

 

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Durch diese Hornscheiben fiel zwar einigermaßen genug Licht, doch hatte man natürlich nicht einen so guten Durchblick nach draußen. Nachts konnten die Fenster mit hölzernen Fensterläden verschlossen werden.

Auch Tücher, die mit Wachs oder Harz behandelt worden waren, oder Pergament dienten als Ersatz für das teure Fensterglas, das erst später beim Burgenbau Verwendung fand oder bei nachträglichen Renovierungen eingesetzt wurde.

So war es verständlicherweise oft zugig und kalt, weil der Wind und die Kälte durch viele Ritzen in die Wohnräume drangen.

Dagegen konnte man in den oft großen Gemächern und Sälen mit den in die Wandmauern eingelassenen Kaminen nicht anheizen. Und nicht jeder Raum auf einer Burg war mit einem Ofen oder Kamin ausgestattet – manchmal war sogar die Kemenate der einzige beheizte Raum auf der Burg.

Zwar versuchte man mit Heizkästen, die mit glühenden Kohlen gefüllt waren, gegen die ungemütliche Kälte in der Burg anzukommen, doch im Winter war es bitterkalt und folglich auch sehr unbehaglich.

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Weil die Kälte besonders nachts unerträglich war, verhängte man die Betten (falls überhaupt welche vorhanden waren, denn nicht jeder Burgbewohner konnte ein Bett sein Eigen nennen) mit Vorhängen aus dicken Stoffen und schlief mit mehreren Personen in einem Bett, um sich gegenseitig zu wärmen.


Nur wenige sehr reiche Adelige besaßen damals schon ein wärmendes Federbett; die meisten Menschen schliefen auf Strohmatratzen und benutzten mit Stroh gefüllte Kissen und Decken.

In den Gemächern des Burgherren und seiner Familie gab es auch zunächst nur wenige Möbel. Ein Bett, eine Truhe für die Kleider sowie Tisch und Stühle waren die eher dürftigen Einrichtungsgegenstände.

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Quelle:
Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker
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