Das Leben auf einer Burg - Teil 3

Kühlschränke und Gefriertruhen, um die Nahrungsmittel haltbar aufzubewahren, kannte man im Mittelalter noch nicht.

Um die Lebensmittel für längere Zeit zu konservieren, wurden sie geräuchert, getrocknet, in Salz eingelegt, mit Früchten in Holzfässern eingelagert oder in Schmalz eingelegt. Besonders das Salz zum Einlegen von Fleisch und Fisch war damals sehr kostbar.

Während sich tägliche das Leben der Männer vorwiegend im Freien abspielte – sie gingen zur Jagd oder zogen in den Kampf - waren die Frauen mit den ihren Haushaltspflichten beschäftigt und mussten das Dienstpersonal beaufsichtigen.

Diese alltäglichen Pflichten ließen nur wenig Zeit zum Müßiggang und für Freizeitbeschäftigungen.

Ein sehr beliebter Zeitvertreib war bei den Damen die Handarbeit. Durch Nähen, Spinnen, Sticken und Stricken entstanden kostbare Stoffe, Kleider und Kopfbedeckungen. Die Edelfrauen machten aber auch Musik, gingen zur Jagd oder spielten Brettspiele.

Als Spielzeug für die Kinder gab es geschnitzte Ritterfiguren, Puppen, Kreisel, Murmeln und Windrädchen.

Ein sehr wichtiger Ort jeder Burg, an dem sich die Menschen regelmäßig versammelten, war die Burgkapelle.

Nach Ansicht der Geistlichkeit sollte sie auch immer der höchste Raum in der Burg sein, um dem Himmel am nächsten zu sein. Dieser Gesichtspunkt wurde von den Baumeistern aber oft nicht berücksichtigt.

Meistens befand sich die Burgkapelle in der Nähe der Kemenate oder des Palas, weil der Burgherr hier mit seiner Frau häufig den Tag mit einer Morgenandacht begann.

Hier fanden die Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten und Trauergottesdienste für Verstorbene statt.