Im Münsterland befindet sich in der Nähe von Dülmen zwischen Merfeld und Borken die Wildpferdebahn „Merfelder Bruch".
Die Wildpferde von Dülmen wurden im Jahr 1316 das erste Mal in einer Urkunde erwähnt. Der Herr von Merfeld sicherte sich damals in diesem Gebiet neben Fischerei und Jagd auch das Recht an den „Wilden Pferden". 1847 ließ der Herzog Alfred von Croÿ die Anlage einrichten. Die Wildpferde wurden eingefangen und erhielten auf der Wildpferdebahn einen neuen Lebensraum, der bis heute erhalten blieb.
Diese etwa 350 Tiere sind heute das einzige verbliebene Wildgestüt auf dem europäischen Kontinent.
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Heute umfasst die eingezäunte Fläche des Merfelder Bruchs eine Fläche von etwa 3,6 Quadratkilometern. Die Pferde sind hier völlig sich selbst überlassen. Das Gelände aus Weide, Moor, Heideflächen, Birkengestrüpp sowie Hochwald mit Nadelwäldern und Eichenbeständen bietet den Pferden abwechslungsreiche Nahrung und ausreichend Deckung und Schutz. Insgesamt besteht die Herde im Durchschnitt aus 300 - 400 Tieren. Sie leben in einem lockeren Herdenverband. Der Herdenverband besteht aus Familien, die von der jeweils ranghöchsten Mutterstute angeführt werden. Es folgen dann ihr Fohlen und weitere Mitglieder der Familie. Wenn die Herde die Weidegründe wechselt oder die Tränke aufsucht, kann man die einzelnen Sippen in ihrer Rangfolge ziehen sehen. Die einjährigen Hengstfohlen werden immer am letzten Samstag im Mai beim Wildpferdefang ausgesondert. Dies geschieht nicht nur aus züchterischen Gründen. Wenn sie nicht ausgesondert würden, würden sie sonst von dem anschließend eingesetzten Deckhengst bekämpft und vertrieben.
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