Die Europäische Kommission will die Ausbreitung von Nasenbären und anderen invasiven Tier- und Pflanzenarten in Europa bekämpfen. Diese dürfen zukünftig weder gehalten, noch importiert, verkauft oder gezüchtet werden. Die Regelung gilt unverständlicherweise auch für Zoos, obwohl diese gesetzlich dazu verpflichtet sind, ihre Tiere nicht entweichen zu lassen und somit kein Risiko für die Ausbreitung invasiver Arten darstellen. Die Anordnung bedeutet, dass die Nasenbären im Bochumer Tierpark keinen Nachwuchs mehr bekommen dürfen.
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Invasive Arten sind Tiere und Pflanzen, die direkt oder indirekt durch den Menschen aus ihrem natürlichen Lebensraum in neue Gebiete gebracht wurden, in denen sie sich angesiedelt und vermehrt haben. Viele dieser Arten sind in ihren neuen Verbreitungsgebieten wenigen bis gar keinen natürlichen Feinden oder Futterknappheit ausgesetzt, so dass sie sich stark ausbreiten und dadurch ursprüngliche, heimische Arten verdrängen können.
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Der Bochumer Tierpark unterstützt den Schutz heimischer Tier- und Pflanzenarten. Die Ausweitung der neuen Verbote durch die Europäische Kommission auf die Zoohaltung widerspricht jedoch den Aufgaben und Zielen des Bochumer Tierparks. Im Rahmen seines Bildungsauftrages und als wichtiger außerschulischer Lernort informiert der Bochumer Tierpark seine Besucher anschaulich mithilfe seiner tierischen Bewohner über die Problematik invasiver Arten.
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Durch die Verhinderung der Fortpflanzung in Zoos wird die Haltung in den Zoos über kurz oder lang auslaufen, wenn die betroffenen Arten keinen Nachwuchs bekommen dürfen. Dies wird in erster Linie zur Schwächung der Gruppenstruktur führen und letztendlich das Ende der Nasenbärenhaltung im Bochumer Tierpark bedeuten.
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Quelle: Fotos: © Medienwerkstatt Mühlacker (MH) |
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