Im Bochumer Stadtteil Weitmar (Karl-Friedrich-Straße 109-111) befindet sich die Heimkehrer-Dankes-Kirche.
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Der außergewöhnliche Name dieser katholischen Kirche erinnert an die Heimkehr der Heiligen Familie nach der Flucht aus Ägypten und zugleich an die Spätheimkehrer aus sowjetischer Gefangenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg (1939 - 1945). Der Bau der Kirche geht auf den Pfarrvikar August Halbe an St. Franziskus in Weitmar zurück, der selbst fünf Jahre in Kriegsgefangenschaft war. Beharrlich verfolgte er die Idee, eine Kirche nicht nur als Dank für die Heimkehr, sondern gleichzeitig als Zeichen der Versöhnung zu schaffen. Nach 20 Spätheimkehrer 1958 den symbolischen ersten Spatenstich vorgenommen hatten, weihte der Essener Bischof Franz Hengsbach die Kirche im Dezember 1959 ein.
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Der Herner Architekt Kut Hubert Vieth schuf eine Hallenkirche mit flachem Satteldachals Stahlskelettbau, die an eine Lagerbaracke erinnern sollte. Das Äußere wird durch rippenartige Stützen zwischen hellen Klinkerflächen geprägt. Architektonische Konzeption, die Krypta und das Bildprogramm der Fenster („Straße des Krieges") stellen eine Gesamtheit dar. Mit dem großen Chorfenster „Lobgesang der Jünglinge im Feuerofen" drückt der Maler Wilhelm de Graaf als Kriegsteilnehmer seinen Dank aus.
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1986 wurde die Krypta durch einen Anbau zu einem Museum erweitert, das von Kriegsgefangenen in den Lagern unter primitivsten Bedingungen hergestellte Alltags- und Kunstgegenstände zeigt. Die Heimkehrer-Dankes-Kirche zählt zu den Erinnerungsorten von nationalem Rang und steht seit 2005 unter Denkmalschutz. Tagsüber ist die Kirche bis zum Vorraum geöffnet. Die Termine von öffentlichen Kirchen- und Kryptaführungen können am Aushang an der Kirche entnommen werden.
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Quelle: Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker (MH) |
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