Burg Boetzelaer - allgemein

Im Kreis Kleve befindet sich im Kalkarer Stadtteil Appeldorn (Appeldorner Straße) die Burg Boetzelaer.
Sie ist eine der ältesten und bedeutendsten Wasserburgen im deutsch-niederländischen Grenzraum. Die Wasserburg Boetzelaer liegt an einem Altrheinarm südlich des sogenannten Boetzelaerer Meeres am Niederrhein.
Die Ursprünge der Burg reichen zurück in das 13. Jahrhundert.
Die Herren von Boetzelaer ließen die Burg erbauen.
Sie waren im 13. und 14. Jahrhundert eine der mächtigsten Ritterfamilien der Gegend.
Sie konnten ihre Eigenständigkeit lange Zeit gegen die Grafschaft Kleve behaupten.

Das genaue Gründungsdatum der Burg Boetzelaer ist allerdings unbekannt.
Die Burg bestand im 13. Jahrhundert aus einem quadratischen Wohnturm an der Südostecke der Hauptburginsel.
Außerdem gab es eine südlich vorgelagerte, lang gestreckte Vorburg mit Zugang im Osten.
Rund um das Burgareal wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts eine unregelmäßige Ringmauer mit drei Rundtürmen an den Außenecken der Kernburg gebaut.
Die Ringmauer umschloss einen großen Palasbau und den zur gleichen Zeit zum siebengeschossigen Bergfried aufgestockten Wohnturm.
In dieser Zeit wurde das Burgtor vom Osten an die Südseite verlegt.
Um 1560 wurde die Burg Boetzelaer modernisiert und umgebaut.
Man baute eine repräsentative Torhalle und erneuerte den Innenhof der Kernburg.

Den Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) überstand die Burg weitestgehend unbeschadet.
Anschließend wurde die Burg im Stil des Barocks weiter verändert.
Aufgrund von Baufälligkeit erfolgte im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts eine erste Verkleinerung der Burganlage.
Ab 1830 wurde sie zu einem klassizistischen Schloss umgestaltet.
Durch Abbruch des Bergfrieds und der östlichen Hälfte des Palas erhielt Boetzelaer seine heutige Größe.
In den 1920er Jahren hielt durch Einbau eine Dampfzentralheizung erstmals „moderne Technik" Einzug in die Gebäude.
Während des Zweiten Weltkriegs (1939 -1945) wurde das Schloss schwer beschädigt.
Obwohl es notdürftig gesichert wurde, folgte der allmähliche Verfall.
Seit 1950 wurde nur noch die Vorburg zu Wohnzwecken genutzt.
Die Kernburg verkam mehr und mehr zur Ruine.

1978 kamen die Überreste der Burg in den Besitz der Freiherren von Wendt.
Ab 1997 erfolgten Sicherungsmaßnahmen und teilweise Wiederaufbauarbeiten.
Sie wurden 2003 abgeschlossen.

Heute (Stand 2017) steht die Burg Boetzelaer für kulturelle und denkmalverträgliche, kommerzielle Nutzungen zur Verfügung.
Für Konzerte, Festlichkeiten, Events, Tagungen,  Trauungen und Hochzeitsfeiern geben die Räume und die ansprechende Kulisse der Burg den passenden Rahmen.