Kontrolle ist besser

Demokratie braucht eine Menge Kontrolle, damit niemand zu mächtig wird. Denn wenn einer allein die Macht hat, wenn einer allein über alle Gewaltmittel verfügt, ist es noch immer übel ausgegangen. Deshalb hat keiner, auch nicht der Kanzler, allein das Sagen, und deshalb muss auch die Gewalt, auf die der Staat ein Monopol hat, "geteilt" werden.

Damit uns nicht mehr passiert, was beispielsweise dem armen Michael Kohlhaas im 16. Jahrhundert widerfahren ist, wie dies Heinrich von Kleist in seiner berühmten Novelle beschrieben hat: Kohlhaas, ein Pferdezüchter aus dem Brandenburgischen, wird von einem jungen Adligen ungerecht behandelt.

Der "Edelmann" klaut ihm zwei seiner Pferde, um sie auf seinen Feldern arbeiten zu lassen. Das war auch damals schon ein Rechtsbruch, und also ruft Kohlhaas die Gerichte an, damit er seinen Besitz zurück erhält. Aber die Macht des Adels war eben nicht geteilt, es gab keine Gewaltenteilung und der Adelige hatte auch noch Macht über die Gerichte und deshalb hat Kohlhaas jeden Prozess verloren.

Die Adligen herrschten eben damals absolut, weshalb man die damalige Zeit heute Absolutismus nennt, und die Gesetze galten nicht für alle Menschen auf gleiche Weise. Übrigens ist die Geschichte mit dem Kohlhaas dann noch ganz übel ausgegangen, doch dass sollte man besser selbst nachlesen.

Die Zeiten sind glücklicherweise vorüber, denn die Menschen haben aus dieser Zeit gelernt und die Gewalt der Herrschenden geteilt. Höchstwahrscheinlich würde Kohlhaas heute schon vom ersten Richter Recht bekommen und der Pferdedieb verurteilt werden.