Vorkommen Das Erdmännchen gehört zur Familie der Schleichkatzen, von denen es ungefähr 72 verschiedene Arten auf der Welt gibt. Sie leben in Sippen und sind in Südafrika heimisch. Dort leben sie in der Savanne (Grassteppe mit einzeln stehenden Bäumen oder Baumgruppen), in der Wüste und in offenen und trockenen Ebenen. Aussehen Das Erdmännchen hat einen langgestreckten, schlanken Körper und kurze Beine. Die Körperlänge kann bis zu 35 cm betragen, der Schwanz wird 20 cm lang. Das graubraune bis weißgraue Fell der Erdmännchen weist auf dem Rücken einige dunkle Streifen auf. Da das Fell auf dem Bauch nicht ganz so dicht wie am übrigen Körper, haben die Tiere so eine Möglichkeit, ihre Körpertemperatur selbst auszugleichen. Denn Erdmännchen lieben die Wärme und Sonne und sitzen oft stundenlang aufrecht auf dem warmen Boden, um sich aufzuwärmen. Steigt dann aber die Temperatur zu sehr, begeben sie sich in kühle Höhlen und legen sich dort auf den Bauch. So können sie sich schnell auch wieder Abkühlung verschaffen. Das Maul der Erdmännchen ist klein und spitz. Auffallend sind die kleinen, dunklen Ohren und die lebhaften von dunklen Ringen umgebenen Augen. Der Kopf endet in einer rüsselartigen Schnauze. Das Erdmännchen besitzt Pfoten mit jeweils 4 Zehen, die an den Vorderpfoten zu Grabschaufeln umgestaltet sind. Es hat einen sehr gut ausgeprägten Geruchssinn. Lebensweise Erdmännchen sind „Tagtiere“ und suchen ihren Bau nur zum Schlafen auf, oder wenn sie vor Feinden Schutz suchen. Sie leben in größeren Gruppen von ungefähr 30 Tieren, unter denen eine genaue Aufgabenverteilung besteht. Einige der Tiere suchen die Nahrung, während die anderen im Bau graben oder Wache halten. Entdeckt ein Erdmännchen eine Gefahr ( z.B. einen Geier), stößt es einen schrillen Schrei als Warnung für die anderen Tiere aus. Auf ein solches Alarmzeichen hin flüchten alle Erdmännchen in ihren Bau. Erdmännchen müssen oft mehrmals im Jahr umziehen, wenn das Nahrungsangebot in ihrem Lebensraum zu gering ist. Sie wandern dann weiter und graben sich einen neuen Bau, der oft mehrere Gänge und Kammern aufweist. Bei der Nahrungssuche, auf die sie paarweise oder in kleinen Gruppen gehen, stellen sich die Erdmännchen immer wieder auf die Hinterpfoten, um nach Beute Ausschau zu halten oder Angreifer früh genug zu bemerken. In der Nacht, wenn die Erdmännchen in ihrem Bau schlafen, legen sich immer mehrere Tiere übereinander, damit die Körper nicht zu sehr auskühlen.
Nahrung Die Erdmännchen werden auch „Scharrtiere“ genannt, weil sie den ganzen Tag in der Nähe ihres Baus auf der Suche nach etwas Fressbarem scharren. Dabei ernähren sie sich hauptsächlich von Insekten und Spinnen, aber auch Skorpione, Tausendfüßler, Schnecke und Früchte stehen auf ihrem Speiseplan. Da sie nur in unmittelbarer Nähe ihres Baus nach Nahrung suchen, kommt es immer wieder sehr schnell zu Futtermangel. und die Erdmännchen müssen weiterziehen.
Fortpflanzung Nach 77 Tagen Tragezeit bringt das Weibchen 3-4 Junge zur Welt. Dazu wurde vorher eine mit Gras ausgepolsterte unterirdische Geburtskammer angelegt. Die Jungen werden mit geschlossenen Ohren und blind geboren. Nach zwei Wochen öffnen sich die Augen und die Ohren. In den ersten zwei Monaten werden die Jungen von der Mutter gesäugt. Geschlechtsreif werden die Erdmännchen mit einem Jahr. Ihre größten Feinde sind die Greifvögel. |
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