Schon
seit der Steinzeit jagt der Mensch, um sich zu ernähren.
Das Jagen von Tieren war neben dem Sammeln von Pflanzen viele Jahrhunderte lang
notwendig für die Menschen, um zu überleben.
Aber im 17. und 18. Jahrhundert war die Jagd etwas Besonderes.
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Manchmal
glich die Jagd einem großen Fußballspiel, wie wir es heute kennen.
Es gab nämlich ein großes umzäuntes Feld, viele Zuschauer, Musik und Speisen.
Dieses festliche Ereignis nannte man „Eingestellte Jagd".
Schon Wochen vorher wurde mit den Vorbereitungen begonnen.
Zuerst sperrte man Waldtiere wie Füchse, Wildschweine und Rehe in ein Gehege.
Dann wurde ein großer Bereich in der Nähe des Waldes umzäunt.
Am Tag der Jagd wurden alle Tiere auf das Jagdfeld getrieben.
Dort wartete schon die Jagdgesellschaft auf sie, während die Zuschauer gespannt
zusahen.
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Mit
solch einer Veranstaltung wollten die adeligen Herrscher den anderen Menschen
zeigen, wie mächtig sie sind.
Manchmal haben sie auch einen Maler beauftragt, ein Bild von den Jagdfesten zu
malen, damit man sich auch später noch an ihre Macht erinnert.
Wenn wir diese Bilder betrachten, sehen wir nur, dass der Maler uns ein großes
Jagdfest zeigt. Was wir aber nicht sehen können, ist die Ungerechtigkeit, die
damals herrschte.
Nur die Herrscher haben lange Zeit gejagt und es allen anderen Menschen
verboten.
Nur manchmal gab es Ausnahmen.
Dann erlaubten die Herrscher, dass die Untertanen kleine Tiere wie Hasen jagen
durften.
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Meistens
mussten die Menschen, die selbst nicht jagen durften, ihren Herrschern sogar
beim Jagen helfen.
So mussten die Bauern Speisen für die Jäger und ihre Jagdhunde zubereiten oder
ihre Ausrüstung tragen.
Sie mussten tun, was ihre Herren ihnen befahlen, sie waren sogenannte
Leibeigene.
Die Leibeigenschaft bedeutete für die meisten Menschen ein großes Leid.
Diese Jagdregeln wurden erst im Jahr 1848 abgeschafft.
Es wurden neue Gesetze geschrieben, die noch heute Einfluss haben.
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Quelle: Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker (MH) |
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