Im Kreis Mettmann befindet sich im Wülfrather Ortsteil Schlupkothen das Naturschutzgebiet Schlupkothen. Es wurde 1984 wegen seiner besonderen Bedeutung als Reptilien- und Amphibienlebensraum als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
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Früher
befand sich an dieser Stelle ein Steinbruch, in dem Kalkstein abgebaut wurde.
Von 1898 bis 1960 wurden mehr als 45 Millionen Tonnen Kalkstein
abgebaut.
Als die Betriebsanlagen abgebaut wurden, stellte man auch die Pumpen ab, die
die Bruchsohle trocken hielten.
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Nun
bildete sich auf der Bruchsohle ein nährstoffarmer Grundwassersee.
Seine Fläche ist etwa so groß 18 Sportplätze.
An den tiefsten Stellen ist er 5 m tief.
Seltene und gefährdete Wasservögel, darunter auch der Eisvogel oder Zwerg- und
Haubentaucher, fanden einen neuen Lebensraum.
An den kahlen Stellen und den bis zu 40 m tief abfallenden Steilwänden bildeten
sich erste Flechten, Moose und Farne.
Es folgten weitere Pflanzen und auch Birken konnten hier wachsen.
So entstanden unterschiedliche Biotope mit einer artenreichen Tier- und
Pflanzenwelt.
Außerdem wurden einige Flächen mit einheimischen Gehölzen aufgeforstet.
In Laufe der Zeit stellte sich eine vielfältige Vogelwelt ein.
Heute kann man bis zu 100 Arten beobachten.
Sogar der seltene Fischadler macht hier als Nahrungsgast bei seinem Durchzug
Halt.
Aber auch unterschiedliche Amphibien, Reptilien, Fledermäuse sowie zahlreiche
Libellen- und Falterarten leben im Bereich des ehemaligen Kalksteinbruchs.
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Wenn man das Naturschutzgebiet sich selbst überlassen würde, würden die
Flächen zunächst verbuschen.
Anschließend würde sich ein monotoner und artenarmer Laubwald entwickeln.
Daher sind Pflegemaßnahmen wie Roden und Freischneiden unverzichtbar.
Allerdings darf ansonsten das eingezäunte Naturschutzgebiet nicht betreten
werden.
Es kann eine Geldstrafe bis zu 50.000 Euro verhängt werden.
Seit 2003 führt ein Rundwanderweg mit
Aussichtsplattformen um den ehemaligen Kalksteinbruch.
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Quelle: Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker (MH) |
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