Lange Riege - allgemein

Im Hagener Stadtteil Eilpe befindet die Lange Riege.
Diese historische Fachwerkhausreihe gilt als die älteste Arbeitersiedlung in Westfalen.

1661 verließen nach den Unruhen des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) einige Solinger Klingenschmiede ihre Heimat im Bergischen Land.
Sie schlossen am 1. Mai 1661 mit dem Großen Kurfürsten  Markgraf Friedrich Wilhelm zu Brandenburg einen Vertrag.
In dem Vertrag wurde ihnen zugesagt, dass nur sie das Recht hatten, in Preußen Schwert- und Degenklingen herzustellen.
Außerdem durften sie auf dem Gebiet des Großen Kurfürstes wohnen.

Am 24. Januar 1664 erhielten die Familien der Klingenschmiede in Eilpe Wohnungen und Werkstätten, die der Kurfürst auf seine Kosten errichten ließ.
Wegen der Bauweise der Häuser, die Wand an Wand in einer langen Reihe entlang des Selbecker Baches aufgereiht waren, bürgerte sich im Volksmund die Bezeichnung „Lange Riege" (Lange Reihe) ein.

Um 1665 errichteten die Klingenschmiede mit kurfürstlicher Unterstützung am Anfang der Straße eine Schule für ihre Kinder.
In der Blütezeit ihres Handwerks haben die Klingenschmiede mit ihren hier hergestellten Waren Eilpe zu europäischem Ruhm verholfen.

Weil die Klingenschmiede nach mehr als 200 Jahren mit der Qualität der im Bergischen Land alteingesessenen Schmieden nicht mehr mithalten konnten, wurde am 18. Februar 1899 die letzte Messerschmiederei geschlossen.

In ihrer ursprünglichen Form ist die „Lange Riege" in Teilen bis heute weitgehend erhalten geblieben.
Sie zählt zu den Denkmälern der westfälischen Industriekultur.