Zu einem alten und weit verbreiteten Brauchtum in der Silvesternacht gehört die Vertreibung der bösen Geister. Schon die Germanen versuchten mit Rasseln und Peitschen möglichst viel Lärm zu veranstalten, um böse Geister von sich fernzuhalten. Im Mittelalter dienten Pauken, Trompeten und lautes Kirchengeläut diesem Zweck. Das Schießen mit Gewehren und das Abfeuern von Böllern kam mit der Erfindung und Verbreitung des Schwarzpulvers auf. Ganz besonders der französische Sonnenkönig Ludwig der XIV. war zur Zeit der Renaissance für seine spektakulären Feuerwerke bekannt. Heutzutage wird das Silvesterfeuerwerk aber nicht mehr zur Vertreibung von bösen Mächten und Dämonen abgefeuert, sondern dient in erster Linie dazu, das neue Jahr freudig und erwartungsvoll zu begrüßen. |
In vielen Ländern der Welt ist der Jahreswechsel um Mitternacht unüberhörbar. Lärmende Knallkörper ertönen, und Leuchtraketen erhellen den Nachthimmel. Oftmals werden von den Menschen große Summen ausgegeben, um sich diesen Silvesterspaß leisten zu können. Obwohl kirchliche Aktionen immer wieder dazu ermahnen, das Geld doch lieber anstatt für ein Feuerwerk für soziale Zwecke zu spenden, lassen sich die meisten Menschen nicht davon abbringen, ihr jährliches Silvesterfeuerwerk zu finanzieren. Auch die Gefahren und Vorsichtsmaßregeln beim Abfeuern der Raketen und Böller werden oft missachtet. Auch Erwachsene gehen vielfach nicht sachgemäß mit den Knallkörpern um, was teilweise auch auf den Genuss von Alkohol in der Silvesternacht zurückzuführen ist.
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Daher kommt es in jedem Jahr immer wieder zu unzähligen Verletzten, die in die Notaufnahmen von Krankenhäusern gebracht werden. Auch die Feuerwehren fahren in der Silvesternacht viele Einsätze, um die Folgen des unsachgemäßen Umgangs mit Feuerwerkskörpern zu bekämpfen. Neben den schweren Verletzungen, welche die Knallkörper durch eine Explosion an den Gliedmaßen oder im Gesicht verursachen können, kann durch die enorme Lautstärke auch das Gehör in Mitleidenschaft gezogen werden. In einem solchen Fall ist es wichtig, sich möglichst nicht weiter der Silvesterknallerei auszusetzen und bei anhaltenden Beschwerden oder Ohrenschmerzen rasch einen Arzt aufzusuchen. Auch an die Tiere sollte man am Silvesterabend denken, denn sie haben wesentlich empfindlichere Gehörorgane als die Menschen. Daher nehmen sie die Silvesterknallerei wesentlich stärker wahr und können durch die Knall- und Explosionsgeräusche in Panik versetzt werden. Deshalb sollte man es auch möglichst vermeiden, in der Nähe von Zoos, Tierparks, Tierheimen und anderen Tierhaltungen ein Silvesterfeuerwerk zu veranstalten. |
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