Petroleum-Lokomotive

Nicht nur Staatsbahnen, sondern auch private Firmen mit eigenen Eisenbahnbetrieben waren schon frühzeitig darauf bedacht, einen möglichst wirtschaftlichen Betrieb durchzuführen.
Durch möglichst geringen Personaleinsatz und sparsame Fahrzeuge, die i n Betrieb und Wartung günstiger waren als die üblichen Dampflokomotiven, konnten die Betriebskosten beträchtlich gesenkt werden.
Allein der Vergleich der Aufrüstzeiten von Dampf- und Motorlokomotiven zeigt die enormen Ersparnisse, die durch motorgetriebene Kleinloks erzielt werden konnten.
Benötigte man für eine Dampflok noch mehrere Stunden, so waren Kleinloks schon nach 30 Minuten einsatzbereit und konnten zudem noch im Einmannbetrieb gefahren werden.

Der Einzylindermotor der Petroleum-Lokomotive mit großer Schwungmasse konnte sogar mit den verschiedensten flüssigen Brennstoffen wie Benzol, Petroleum, Benzin oder Spiritus betrieben werden.

Die am Fahrzeug montierte und über dem Fahrmotor angetriebene Seilzuganlage wurde zum Verschieben von Wagen bei beengten Platzverhältnissen benutzt.
So konnten zum Beispiel aus rechtwinklig vom Hauptgleis abgehende Hallengleisen einzelne Wagen über Waggondrehscheiben an die Lok heranrangiert werden.

Ursprünglich wurde die Petroleum-Lokomotive 1913 an die Dynamitfabrik Schlebusch bei Köln geliefert.
1918 wurde sie an die Firma Möhl & Co. In Köln-Dellbrück weiterverkauft.
Von dort gelangte sie 1969 als Spende in das Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen.

Technische daten

Baujahr: 1912
Länge: 6 m
Zylinder: 1
Hubraum: 18 Liter
Gewicht: 1,5 t
Nutzlast: 0,75 t
Leistung: 30 - 40 PS
Höchstgeschwindigkeit: 5 oder 15  km/h (je nach Übersetzung)