Personenzuglokomotive E32 27

Für den Personenzugdienst auf bayrischen Strecken stellte die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft 29 elektrische Lokomotiven der Baureihe bay. EP 2 in Dienst.

Erst später erhielten sie die Bezeichnung E32.

Auf einem Blechrahmen mit Querträgern aus Stahlguss waren die beiden zwölfpoligen Fahrmotoren angeordnet.

Sie waren untereinander mit einem Getriebe verbunden.
Der Antrieb erfolgte von diesem Getriebe über schräg angeordnete Treibstangen auf eine Blindwelle.
Die Konstrukteure waren damals noch sehr der Dampfloktechnik verhaftet, deshalb wurden die Treibachsen wie bei einer Dampflokomotive über Kuppelstangen angetrieben.
Zur Lastverteilung und für bessere Laufeigenschaften waren, wie auch bei Dampflokomotiven, noch Laufachsen notwendig.

Der symmetrische Kastenaufbau mit abgeschrägten Ecken war ursprünglich mit Stirnwandtüren und Übergangsbrücken ausgestattet, so dass man von der Lokomotive auf den Zug übergehen konnte.
Das war charakteristisch für bayrische Lokomotiven.
Diese wurden aber später im Zuge der Modernisierung zur Kosteneinsparung entfernt.

Die Maschinen waren zur Vorkriegszeit fast ausnahmslos auf dem bayrischen Streckennetz rund um München eingesetzt.

Die Kriegswirren verschlugen vier E32 bis nach Norwegen,
Die im Eisenbahnmuseum ausgestellte E32 27 verrichtete dort von März 1941 bis Juli 1942 ihren Dienst.
Bis auf 4 Fahrzeuge, die vor 1945 ausgemustert wurden, waren alle E32 noch bis Mitte der 1960er Jahre in Bayern und Südbaden im Einsatz.
Die E32 27 wurde als letzte aktive Maschine der Deutschen Bundesbahn am 25. September 1971 abgestellt.
Die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte kaufte die Lokomotive und bewahrte sie so als einzig erhaltenes Exemplar dieser Baureihe vor der Verschrottung.

Technische Daten

Baujahr: 1925
Anzahl der Motoren: 2
Leistung: 1.590 PS
Länge: 13,01 m
Treibraddurchmesser: 1,40 m
Laufraddurchmesser: 0,85 m
Gewicht: 84,4 t
Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h