Seit 1878
wurden von der Königlich-Preußischen Staatsbahn bis 1921 nahezu 40.000 zwei-
und dreiachsige Abteilwagen der 1. bis 4. Wagenklasse beschafft.
Dabei ist die Zahl der Wagen 1. und/oder 2. Klasse mit etwa 4.500 Stück schon
fast verschwindend gering.
Ein Merkmal der Abteilwagen ist die Anordnung der Türen an jedem Abteil.
Bei früheren Abteilwagenbauarten waren die Abteile durch Zwischenwände
vollkommen voneinander getrennt.
Für den Schaffner bedeutete dies, dass er nur an der Außenseite des Wagens von
einem Abteil ins nächste gelangen konnte.
Bei höheren Geschwindigkeiten konnte es durchaus zu gefährlichen Situationen
kommen.
Beim Königsberg 137 ist jedoch schon ein Seitengang vorhanden, so dass
innerhalb des Wagens von einem Abteil ins benachbarte gewechselt werden kann,
jedoch nicht von einem Wagen zum nächsten.
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Typisch für
die Zeit des Bahnverkehrs bis 1920 ist das Abteil nur für Frauen.
Im Gegensatz zu den Reisenden der 3. und 4. Klasse wollte man den allein reisenden
Damen der besser verdienenden Bevölkerungsschichten die Belästigung durch
ebenfalls allein reisende Herren während der Fahrt ersparen.
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Zusammen
mit dem Wagen Essen 2317 und weiteren rund 150.000 Eisenbahnwagen musste auch
der Königsberg 137 nach dem ersten Weltkrieg als Reparationsleistung abgegeben
werden, in diesem Fall an Belgien.
Von hier wurde er 1972 durch die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte
zurückgekauft.
Bei der Restaurierung wurde auch ein Großteil der Inneneinrichtung und der
Polsterung rekonstruiert.
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Technische Daten
Baujahr: 1912
Länge: 13,08 m
Eigengewicht: 20 t
maximales Gesamtgewicht: 22,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Sitzplätze 1. Klasse: 7 in einem Abteilen
Sitzplätze 2. Klasse: 25 in 4 Abteilen
Heizung: Dampf
Beleuchtung: ursprünglich Gasglühlampen,
Wagenkasten: Holz mit Blechverkleidung
Fahrgestell: Stahl, genietet
gebaute Stückzahl: etwa 1.500
Beschaffungszeitraum: 1907 - 1921
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Quelle: Fotos: © Medienwerkstatt Mühlacker (MH) |
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