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Schloss Bellevue - Im 20. Jahrhundert

Abb Nach dem Ersten Weltkrieg blieben Schloss und Park unverändert. 1928 ging es in staatlichen Besitz über.

Seit 1929 fanden in den Räumen des Schlosses jährlich große Kunstausstellungen statt. 1935 wurde im Schloss das Staatliche Museum für deutsche Volkskunde aufgenommen.

1938/1939 wurde das Schloss durch Anbauten nach Süden erweitert und zum Reichsgästehaus umgebaut. Diesem repräsentativen Verwendungszweck entsprechend, wurde der Eingang in die Mittelachse verlegt und ein neues, großes Treppenhaus gebaut. Im südlichen Anbau war die Präsidialkanzlei untergebracht.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss schwer beschädigt. Von dem Hauptflügel blieben nur noch die Außenwände stehen.

Der südliche Anbau wurde total zerstört. Die beiden Seitenflügel blieben erhalten und wurden bis 1957 als Privatwohnungen benutzt.

1955 wurde das Schloss zum Amts- und Wohnsitz des Bundespräsidenten bestimmt und bis 1959 wieder hergerichtet. Das Schloss war bereits 1928 als Amtssitz des damaligen Reichspräsidenten vorgeschlagen worden. Bei der Gestaltung der Außenfront hielt man sich genau an die Boumannschen Pläne.

Die südlichen Anbauten wurden nicht wieder errichtet. Bei der Raumaufteilung des Hauptflügels versuchte man jedoch, auf die Bedürfnisse der künftigen Verwendung Rücksicht zu nehmen: Es blieb beim Mitteleingang.

Die große Haupttreppe wurde von der Südseite auf die Nordseite der Mittelachse verlegt. Der Langhanssaal wurde als repräsentativer, dominierender Raum wieder im klassizistischen Stil hergerichtet. Zusätzlich wurden ein großer Speisesaal und mehrere kleine Gesprächssalons erstellt.

Im Laufe der Jahre trat der Charakter des Schlosses als Amtssitz immer mehr zurück. Seit dem Inkrafttreten des Viermächteabkommens vom 3. September 1971 waren Amtshandlungen des Bundespräsidenten in Berlin enge Grenzen gesetzt.

Die Bundespräsidenten haben jedoch durch häufige Besuche in Berlin die Bindungen zwischen dem Bund und der Stadt unterstrichen und eine Vielzahl von Empfängen und Essen im Schloss gegeben.

In den Jahren 1986 und 1987 wurde das Schloss gründlich renoviert und teilweise neu gestaltet. Ziel war es, das Innere des Schlosses dem Charakter des äußeren historischen Erscheinungsbildes anzupassen.

So wurde den alten Plänen entsprechend wieder eine durchgehende tragende Mittelwand im nördlichen Erdgeschoss eingefügt, das Treppenhaus hinter den nördlichen Eckrisaliten verlegt und auch in seiner Größe auf die früheren Ausmaße zurückgeführt.

Der Langhanssaal wurde in seiner historischen Stilausstattung restauriert, die übrigen Räume durch vereinfachende, abstrahierende Stilelemente, zum Beispiel bei den Wandgliederungen und Gesimsen, in eine mit dem Langhanssaal harmonierende Form gebracht.

Die Inneneinrichtung stammte weitgehend aus Schloss Wilhelmshöhe in Kassel. Die in den fünfziger Jahren verwendete Ausstattung von Schloss Bellevue, die heute bereits als Dokument der Zeit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland bewertet wird, wurde in zwei Salons im Obergeschoss und im Arbeitszimmer des Bundespräsidenten im Erdgeschoss erhalten.

Seit Beginn des Jahres 1994 ist das Schloss Bellevue in Berlin der erste Amtssitz des Bundespräsidenten und damit Ort zahlreicher Veranstaltungen, Gespräche und repräsentativer Termine des Bundespräsidenten.

Das Schloss Bellevue wird seit Mai 2004 saniert und steht dem Bundespräsidenten für etwa 18 Monate nicht zur Verfügung. Kleinere Veranstaltungen finden zurzeit in der Pacelliallee 14-16, größere Veranstaltungen im Schloss Charlottenburg statt.

 

 

Quelle:
Fotos: Presse- und Informationsamt des Landes Berlin
© Land Berlin/Thie
© Partner für Berlin/FTB-Werbefotografie
Text mit freundlicher Genehmigung des Bundespräsidialamtes www.bundespräsident.de

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