Schloss Bellevue - Der Schlosspark

Die Geschichte des Schlossparks Bellevue beginnt 1784 - noch vor dem Schlossbau - mit den ersten Baumaßnahmen im Park und der Anlage der Bellevueallee durch Prinz Ferdinand, den jüngsten Bruder Friedrichs II. (des Großen). Bellevue gehört damit zu den ersten Landschaftsgärten in Preußen.

Der Gesamtentwurf des Parks war auf einem System von Sichtachsen aufgebaut, die fächerartig vom Schloss nach Charlottenburg, in die Landschaft und auf Blickpunkte jenseits der Spree ausgerichtet waren.

Der damals großartigen Aussicht in die umgebende Parklandschaft und auf diverse "Points de vue" verdankt die Anlage ihren Namen "Bellevue". Angelegt wurde der Park unter der Leitung des Hofgärtners Weil.

Im Laufe seiner Geschichte wurde der Schlosspark von den Bewohnern des Schlosses dem Zeitgeschmack entsprechend verändert. Das prägendste Gestaltungselement des Parks, seine fächerartigen Sichtachsen, überdauerte jedoch alle Veränderungen bis heute.

Der gravierendste Einschnitt in der Geschichte des Bellevueparks waren die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. 1947 wurde nahezu der gesamte Park parzelliert und als Gartenland genutzt.

1959 wurde die Anlage durch den Gartenarchitekten Bernhard Besserer in seiner parkräumlichen Konzeption zeitgenössisch neugestaltet. Dabei wurden wertvolle Gestaltungselemente des Parks aus früheren Jahrhunderten erhalten.

Dazu gehören die markanten fächerförmigen Sichtachsen sowie die parkgeschichtlich besonders bedeutungsvollen Relikte der historischen Anlage des ausgehenden 18. und des 19. Jahrhunderts wie Eiskellerhügel, Gedenksteine und Bildwerke.

Um ein Konzept für die zukünftige Entwicklung des Bellevueparks festzulegen, wurde 1996 das Büro BW & P Landschaftsarchitekten mit Architekt Horst Wagenfeld beauftragt, ein Parkpflegewerk zu erarbeiten. Es liegt seit 1999 vor.

Im Rahmen des mit der Ausarbeitung des Parkpflegewerkes verbundenen Gestaltungs- und Abstimmungsprozess wurde auch das Konzept für die Gestaltung der Gartenterrasse und ihres Umfeldes entwickelt. Eine Neugestaltung dieses Bereichs war erforderlich, damit er den neuen funktionalen Erfordernissen des ersten Amtssitzes des Bundespräsidenten gerecht wird.