Dampfmahlmühle - Fotos 2

Aus Wasserdampf Bewegung erzeugen: Das ist das Prinzip der Dampfmaschine.
Dabei wird Wasser in einem geschlossenen Kessel zum Kochen gebracht.
Der Wasserdampf benötigt mehr Platz als das flüssige Wasser.
Deshalb entsteht Druck in dem Kessel.
Der Dampf wird in einen Zylinder weitergeleitet und bewegt dort Kolben hin und her.
Eine Stange überträgt deren Bewegung auf ein Rad.
Das Rad dreht sich und treibt über Riemen Maschinen an.
In der Dampfmahlmühle werden die Mühlsteine angetrieben.

Dampfmaschinen ergänzten seit dem 18. Jahrhundert die traditionellen Energielieferanten Wind und Wasser.
Die neue Antribskraft wurde zunächst im Bergbau und dann in der Textilindustrie eingesetzt.
Nach und nach verbreitete sie sich auch in anderen Gewerben.
So gab es bereits 1822 eine Dampfmahlmühle in Dortmund.

Die Dampfmaschine im Freilichtmuseum stammt vom Gut Reichsmark bei Dortmund.
1863 kaufte der reiche Industrielle und Politiker Carl Overweg (1805 - 1976) die Mascjine für 700 Taler bei der "Baroper Maschinenfabrik", die ebenfalls in der Nähe von Dortmund lag.
Den Kessel lieferte die Firma Robert Wulff aus Aplerbeck.

Mit einer Leistung von 15 PS trieb die Dampfmaschine die drei Mahlgänge der Mühle an.
In dem großen landwirtschaftlichen Betrieb wurde sie auch für den Antrieb einer Dreschmaschine und einer Häckselmaschine genutzt.
Außerdem konnte eine Brunnenpumpe angeschlossen werden, die unter anderem Wasser für die Brennerei lieferte.
Die Dampfmaschine und der Kessel wurden regelmäßig geprüft, um Unfälle zu vermeiden.
Trotzdem kam es 1894 zu einem Unglück, als der Kessel explodierte und der Kesselwärter starb.