Achatschleiferei

Im gemauerten, unteren Bereich dieses Hauses befand sich eine Achatschleiferei.

Achatschleifereien sind seit dem 14. Jahrhundert belegt.
Über Böhmen gelangte das Gewerbe nach 1500 in das obere Nahegebiet, wo es reichhaltige Achatvorkommen gab.

Die Schleifer arbeiteten sowohl im Sitzen als auch in der Bauchlage, einer unnatürlichen und extrem gesundheitsgefährdeten Körperhaltung.

An den großen Schleifsteinen in der Werkstatt wurde im Liegen gearbeitet.
So konnte die volle Körperkraft zum Schleifen der sehr harten Achate genautzt werden.

Die Haltung war jedoch ungesund: Achatschleifer erkrankten häufig an der Lunge, weil das Körpergewicht übermäßig auf Bauch und Brust lastete.
Außerdem atmeten sie beim Schleifen große Mengen Staub ein.