Die Schätze der Braut
Viele junge Mädchen begannen früher schon bald nach der Schulentlassung, sich um die Aussteuer zu kümmern und sich dadurch auf Heirat und einen eigenen Hausstand vorzubereiten. Bis zur Hochzeit war eine möglichst umfangreiche Ausstattung mit Leib-, Bett-, Tisch- und Hauswäsche zu beschaffen. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt es als wünschenswert, dass eine Braut ihre Wäscheaussteuer eigenhändig anfertigte. Auf dem Land legte man besonderen Wert auf die Leinenaussteuer. Bauerntöchter und Mägde spannen dafür mancherorts noch um 1900 das Garn selbst. Ihre Leinen- und Wäschevorräte sammelten sie in eigens dafür vorgesehenen Truhen.
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