Es gab kalte, warme und heiße Baderäume. Über einem Feuer wurde das Wasser in großen Kesseln erhitzt und in das Becken geleitet. Das Feuer erwärmte gleichzeitig die Luft unter dem Fußboden. In die Wände stieg sie durch hohle Ziegel. Dieses Heizsystem nutzte die Wärmeenergie restlos aus. Vor dem Bad legte der Besucher seine Kleider im Auskleideraum ab. Hier zahlte er auch das Eintrittsgeld. Badetücher, Sandalen und Körperöl wurden hier ausgegeben, wenn die Besucher sie nicht selbst mitbrachten. Der Besuch des Badehauses diente der Reinigung, hatte aber auch medizinischen Nutzen. Der Wechsel von kalten zu heißen Bädern oder Güssen war ein wesentliches Element des Bades. Dazu kamen Sport und Unterhaltung.
Die übliche Reihenfolge war wohl der Besuch des Heißbades, dann des Kaltbades, nach dem Durchgang durch den Lauwarmraum. Ein Bademeister, manchmal weiteres Personal, sorgten für die Organisation des Badebetriebes und für die Reiniung der Räume.
Im Heißbaderaum musste man Holzsandalen tragen, weil die Temperatur des Bodens sehr hoch war. Unmittelbar hinter der Stirnwand lag nämlich der Heizraum mit dem Holz- oder Holzkohlefeuer. Ein wasserdicht verputztes Becken mit heißem Wasser bot Platz für mehrere Badegäste. Zum Waschen diente eine große, flache Steinschale mit Wasser. Nach dem Bad oder der Gymnastik im Hof rieb man sich mit Öl ein.
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