Wie im Großen Becken gehörte auch im Südwesten der USA Uto-Aztekisch - eine vorwiegend nord- und mittelamerikanische Sprachfamilie - zu einer der wichtigsten Sprachgruppen. Sie umfasst noch heute ungefähr 1,8 Millionen Sprecher. Aber auch die Sprachgruppen Tano und Athapaskisch spielten im Südwesten eine große Rolle. Die hier vorherrschenden Stämme waren die Apachen, die vorwiegend nomadisch lebten, und die Puebloindianer und Navaho, die eine sesshafte Lebensweise bevorzugten. Die Tano lebten im nördlichen New Mexico und bildeten dort die größte Sprachgruppe unter den Pueblo-Indianern, die zur Kiowa-Tano Sprachfamilie gehört. Tano besteht aus drei Hauptsprachen, Tiwa, Tewa und Towa. Die Pueblo-Indianer (Foto 1 und 2) lassen sich nach Lage ihrer Dörfer in zwei Gruppen unterteilen. Die Östlichen Pueblo-Indianer lebten am Rio Grande und seinen Nebenflüssen und hatten damit eine ständige Wasserquelle, die ihnen eine Bewässerung ihrer Felder ermöglichte. Die Westlichen Pueblo-Indianer (Hopi, Zuni, Acoma und Laguna) waren wegen des Fehlens einer dauerhaften Wasserversorgung auf den Trockenfeldbau angewiesen. Als Pueblo-Indianer bezeichnete man die indianischen Völker Nordamerikas, die in Pueblos lebten. Der Name „Pueblo“ kommt aus der spanischen Sprache und kann mit „Dorf“ übersetzt werden. Ein Pueblo ist ein Komplex aus mehreren Häusern, die aus Lehm erbaut wurden, und die miteinander verbunden sind. Zur Pueblo-Kultur gehörten die Hopi, Keres, Acoma, Tano, Zuni und ihre Vorgänger, die Anasazi. Einige Zentren der Pueblo-Kultur gibt es in Mesa Verde in Colorado, Chaco Canyon in New Mexico und Canyon de Chelly in Arizona. Dort gab es in ungefähr 90 Dörfern mehr als 40.000 Menschen. Heute werden dort nur noch etwa 30 Siedlungen bewohnt. Sie gelten als die ältesten noch ständig genutzten Siedlungen Nordamerikas. |
Die Inde ( Foto 3 und 4), was man mit „die Menschen" übersetzen kann, sind eher unter dem Namen Apachen bekannt, dem Wort der Zuni für Feind. Heute ist es die Sammelbezeichnung für verschiedene Südliche Athapasken-Gruppen im Südwesten der heutigen USA und im Norden Mexikos. Die Sprachen der Inde (Apachen) bilden eine eigene Untergruppe der Na-Dene-Sprachfamilie, wie auch die der Diné. Heutzutage leben die Inde mehrheitlich in Reservationen in den US-Bundesstaaten Neu-Mexiko, Arizona und Oklahoma. Früher lebten die Inde-Gruppen als halbnomadische Sammler und Jäger, einige von ihnen betrieben auch zusätzlich Ackerbau. Der Ehrbegriff war den Apachen eher fremd. Sie griffen aus dem Hinterhalt an und kämpften mitleidlos gegen ihre Feinde. Apachen-Krieger gingen den offenen Kämpfen häufig aus dem Weg. Vorzugsweise griffen sie aus dem Hinterhalt an oder tätigten Überraschungsangriffe. Nicht nur die Frauen der Apachen folterten die Gefangenen auf die grausamste Art und Weise, auch die Krieger beherrschten bestialische Foltermethoden. Wenn sie bei Überfällen auf eine Übermacht stießen oder wenn ihnen ein starker Widerstand entgegengebracht wurde, ließen sie blitzschnell vom Feind ab und zerstreuten sich in alle Himmelsrichtungen. Für ihren Rückzug suchten sie sich oft unwegsames Gelände aus und trafen sich dann wieder an einem zuvor vereinbarten Treffpunkt. Die Apachen waren im Südwesten das größte Indianervolk. Um das Jahr 1840 wurde ihre Anzahl noch auf 15.000 Personen geschätzt. Die Zahl der Stammesangehörigen hatte sich aber bis zum Jahr 1906 auf 6.000 vermindert. Die Apachen wurden durch die Ausbreitung der Weißen immer weiter nach Westen in die Steppen zurückgedrängt.
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Quelle: Fotos: http://lcweb2.loc.gov/pp/pphome.html Public domain Foto 1 / Pueblo: Digital ID: fsa 8b27377 Reproduction Number: LC-USF34-002901-D (b&w film nitrate neg.) Repository: Library of Congress Prints and Photographs Division Washington, DC 20540 Foto 2 / Pueblo: Digital ID: fsa 8b27405 Reproduction Number: LC-USF34-002930-D (b&w film nitrate neg.) Repository: Library of Congress Prints and Photographs Division Washington, DC 20540 Foto 3 / Apache: Digital ID: cph 3c12830 Reproduction Number: LC-USZ62-112830 (b&w film copy neg.) Foto 4 / Apache: Digital ID: cph 3c01172 Reproduction Number: LC-USZ62-101172 (b&w film copy neg.) Foto 5 / Navaho: Digital ID: cph 3c05863 Reproduction Number: LC-USZ62-105863 Foto 6 / Navaho: Digital ID: cph 3a48517 Reproduction Number: LC-USZ62-48378 (b&w film copy neg.) Repository: Library of Congress Prints and Photographs Division Washington, D.C. 20540 USA Foto 7 / Navaho: Digital ID: cph 3c12208 Reproduction Number: LC-USZ62-112208 (b&w film copy neg.) |