Wenn ein offizieller Besuch ansteht, bricht in verschiedenen Ministerien, vor allem im Auswärtigen Amt, im Bundespresseamt und im Kanzleramt, zunächst einmal die größte Betriebsamkeit aus.
Es wird eine ganze Vorbereitungsmaschinerie in Gang gesetzt. Nichts darf dem Zufall überlassen bleiben, alles wird penibel vorausgeplant.
An einen Abstecher hierhin oder dorthin - wenn man schon mal in so fernen Ländern ist wie beispielsweise Indonesien oder China -, an einen Badestopp oder einen Einkaufsbummel ist leider überhaupt nicht zu denken. Und wer so einen Vorschlag machte, würde wahrscheinlich für verrückt erklärt.
Reiseroute, Gesprächspartner, Gesprächstermine, Gesprächsthemen, Unterbringung, Gastgeschenke: Alles will wohl bedacht sein.
Nur um ein Flugticket müssen sich die Reiseplaner nicht kümmern, denn der Bundeskanzler kann über eigene Regierungsflugzeuge verfügen, zum Beispiel über eines, das den Namen "Konrad Adenauer" trägt und eigens für solche Besuche eingerichtet ist: Es gibt darin eine Wohn- und Konferenzkabine, damit der Kanzler während des Fluges arbeiten kann oder mit seinen Beratern ungestört reden kann.
Außerdem gibt es auch eine Schlafkabine, damit der Bundeskanzler, der meistens nach einem vollen Arbeitstag auf Dienstreise geht, ein wenig ausgeruht den roten Teppich betreten kann, den sein Gastgeber am Zielflughafen für ihn hat ausrollen lassen.
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