Hans Christian Andersen erlangte mit seinen warmherzigen und humorvollen Märchen, die einen Hauch von Poesie versprühten, weltweites Ansehen.
Mit seinen mehr als 150 Märchen ist er der berühmteste Schriftsteller und Dichter Dänemarks.
Dafür wurde er vom dänischen König Friedrich VI mit dem höchsten Orden ausgezeichnet.
Anlässlich seines 200. Geburtstags am 2. April wurde in Dänemark das Jahr 2005 zum "Hans-Christian-Andersen-Jahr" erklärt.
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Hans Christian Andersen wurde am 2. April 1805 als Sohn eines armen Schuhmachers und einer Wäscherin auf der dänischen Insel Fünen in Odense geboren.
Im Kindesalter war er sowohl ein sehr schüchternes, verängstigtes Kindes als auch ein Einzelgänger.
Hans Christian Andersen liebte es, wenn seine Großmutter Katharine ihm Märchen erzählte. Er war stets ein guter Zuhörer.
Während der Schulzeit schrieb er bereits eigene Gedichte und Puppenspiele. Sein Vater starb sehr früh.
Im Alter von 14 Jahren sollte er sich für eine Berufsrichtung entscheiden. Nach dem Wunsch seiner Mutter hätte er Sekretär oder Schneider werden müssen.
Doch das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er kratzte sein Taschengeld zusammen, 14 Taler an der Zahl, und machte sich auf den Weg nach Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks, um in den Beruf des Schauspielers, des Tänzers und des Sängers zu schnuppern. Es war nicht von Erfolg gekrönt.
Selbst seine eigenen geschriebenen Bühnenstücke blieben erfolglos. Seine fehlende Schulbildung wurde ihm zum Verhängnis. Mit Gottes Hilfe und einen Funken Ehrgeiz gab er jedoch die Hoffnung nicht auf.
Er fand Unterstützung zum einen bei Persönlichkeiten, die großen Einfluss hatten, zum anderen auch beim dänischen König. Man fand, dass man diesem talentierten Schriftsteller unter die Arme greifen musste.
In der Zeit von 1822 bis 1828 besuchte er die Lateinschule in der kleinen Provinzstadt Slagelsen und machte sein Abitur.
Gegen Ende seiner Schulzeit schrieb er das kleine Meisterwerk „Das sterbende Kind“. Dieses in vielen Ländern der Erde veröffentlichte Gedicht beschrieb die Welt aus den Augen eines kleinen Kindes.
Von diesem Zeitpunkt an widmete er sich nur noch der Schriftstellerei. Er schrieb Gedichte, Erzählungen, Romane und Bühnenstücke.
Mit dem erwirtschafteten Geld erfüllte er sich zuerst einmal seinen Traum – verschiedene Länder kennen zu lernen.
In den Jahren 1831-34 reiste er nach Deutschland, Frankreich und in die Schweiz. Die Eindrücke, die er gewann, spiegelten sich in seinen Schriften wieder.
Auf seinen Reisen war er stets ein gern gesehener Gast; sowohl an Fürstenhöfen als auch in Dichterkreisen.
In seinem Leben machte er Bekanntschaft mit berühmten Persönlichkeiten; in Deutschland mit den Gebrüdern Grimm und Heinrich Heine, in England mit Charles Dickens und in Frankreich mit Viktor Hugo.
Die ersten Märchen wurden 1835 in 2 Heften herausgegeben, dabei das Märchen „Die Prinzessin auf der Erbse“.
Er war nie verheiratet, jedoch in jungen Jahren einmal unsterblich verliebt. Doch da seine große Liebe bereits einem anderen Mann versprochen war, blieb ihm nur noch ihr Abschiedsbrief. Er trug ihn ein Leben lang in einem Ledersäckchen am Herzen – bis zu seinem Tod.
In dem Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ hat er seine leidvolle Liebesgeschichte verarbeitet.
1849 erfolgte die Veröffentlichung des ersten Sammelbandes mit 11 Heften, die 50 Märchen beinhalteten.
1872 waren es insgesamt 156 Märchen und ein paar Erzählungen.
Im Alter von 70 Jahren starb Hans Christian Andersen am 4. August 1875 in Kopenhagen.
Die Märchen von Hans Christian Andersen wurden in mehr als 100 Sprachen übersetzt.
Das Märchen vom hässlichen Entlein, das sich zum stolzen Schwan entpuppte, spiegelte sein Leben wieder. Seine Autobiographie, die 1846 entstand, trug daher seinen Titel „Das Märchen meines Lebens.“
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