Kategorie:  Alle    Naturerscheinungen     Tsunamis     Ein Jahr nach dem Tsunami von 2004   

Sri Lanka

Abb (Foto: Sri Lanka: Minhaz Haque, 15, steht vor dem zerstörten Haus seiner Familie)

In Sri Lanka starben durch die Flut vermutlich mehr als 35.000 Menschen.

Die meisten Opfer forderte die Flutwelle in dicht besiedelten armen Fischerdörfern am Golf von Bengalen. Mehr als 6.000 Kinder verloren einen oder beide Elternteile.

Fast 100.000 Häuser wurden zerstört. Rund eine Million Menschen wurden obdachlos und verloren sämtliche Habe. 60 Prozent der Gesundheitsinfrastruktur des Landes wurden zerstört oder schwer beschädigt, darunter mehrere große Krankenhäuser.

Gesundheit

UNICEF stellte direkt nach der Flut Medikamente für 150.000 Menschen für 3 Monate bereit.

Bis heute wurden 91.000 imprägnierte Mückennetze zum Schutz vor Malaria, 150.000 Päckchen Zucker-Salz-Lösung gegen Durchfall sowie 1,6 Millionen Vitamin-A-Kapseln zur Stärkung der Abwehrkräfte für insgesamt 450.000 Kinder verteilt.

UNICEF unterstützt die Wiederherstellung der Gesundheitsversorgung in allen neun von dem Tsunami betroffenen Regionen.

UNICEF hat die Federführung beim Wiederaufbau von 36 Gesundheitszentren und Krankenhäusern. 17 dieser Einrichtungen sind in Bau, bei acht Zentren laufen die Ausschreibungen. UNICEF hat auch Impfstoffe und technisches Gerät zum Wiederaufbau der Kühlkette für ganz Sri Lanka bereitgestellt.

Wasser

Zusammen mit Partnerorganisationen versorgte UNICEF nach der Katastrophe 220 Notunterkünfte mit Trinkwasser, stellte Materialien zur Wasseraufbereitung zur Verfügung und legte über 5.000 Latrinen an.

66.000 Familien erhielten Hygienepakete. Um die Versorgung mit sauberem Trinkwasser langfristig sicherzustellen, hat UNICEF zusammen mit den Behörden einen Aktionsplan entwickelt.

So sollen in den nächsten drei Jahren 550.000 Menschen in den Flutgebieten dauerhaft mit sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen versorgt werden. UNICEF lässt auch beschädigte Wasserleitungen und sanitäre Einrichtungen wieder in Stand setzen.

Bildung 

Abb
Um die Kinder so rasch wie möglich wieder in die Schule zu bringen, stellte UNICEF 3.100 „Schulen in der Kiste“ mit Lernmaterial für jeweils 80 Kinder, 52.000 Tische und Stühle, 114.000 Schulrucksäcke und Schulbücher für 160.000 Kinder zur Verfügung.

Rund 170 Schulen wurden gesäubert und in Stand gesetzt. UNICEF unterstützt auch den Bau von 114 Übergangsschulen.

In Zusammenarbeit mit der Regierung und den lokalen Behörden beginnt im Dezember der Bau der ersten von 26 neuen Schulen.



UNICEF beschränkt seine Hilfe dabei nicht auf die unmittelbar von der Zerstörung betroffenen Küstenregionen: Auch Schulen im Hinterland, besonders in den Tamilengebieten des Nordostens, werden unterstützt.

UNICEF hilft landesweit, zusätzliche Lehrer auszubilden und die Qualität des Unterrichts zu verbessern.

 

Kinderschutz 

Nach der Flut hat UNICEF psychosoziale Betreuung für 32.000 Kinder in rund 50 Projekten organisiert.

Es wurden Schutzzentren eingerichtet, in denen die unbegleiteten und verwaisten Kinder registriert wurden.

Es gelang, für praktisch alle 967 Vollwaisen Pflegefamilien in der Nähe ihrer Gemeinden zu finden. Lediglich zwölf leben noch in Waisenhäusern.

Für 81.000 Kinder wurde einfaches Spielzeug bereitgestellt. Im Laufe des Jahres besuchten Sozialarbeiter die Haushalte mit Waisenkindern. Im Rahmen des Wiederaufbaus ist der Aufbau von 77 Kinderzentren geplant.

Aktuelle Herausforderungen in Sri Lanka 

Weiter leben viele Familien in Notunterkünften. Der Bau von neuen Häusern muss beschleunigt werden.

Die Suche nach schnellen Lösungen beim Wiederaufbau von Schulen und Gesundheitseinrichtungen darf nicht auf Kosten der Nachhaltigkeit gehen.

Dazu sind sorgfältige Planung, Koordination und Mindeststandards notwendig. Trotz zahlreicher Ausbildungsprogramme fehlen in den betroffenen Gebieten weiter dringend qualifizierte Fachkräfte.

In den Tamiliengebieten im Norden von Sri Lanka gibt es nur wenige erfahrene Baufirmen.

 

Quelle:
http://www.unicef.de

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