Außer Michelangelo haben noch andere bedeutende Maler der italienischen Renaissance an der Ausschmückung des Gebäudes mitgewirkt - unter anderem Botticelli, Perugino, Pinturicchio, Cosimo Rosselli, Luca Signorelli und Ghirlandaio.
Doch die Fresken dieser Künstler werden kaum beachtet, da die Deckengemälde die Aufmerksamkeit aller Besucher auf sich ziehen.
Sie zeigen Szenen aus der Schöpfungsgeschichte (Foto 3) auf insgesamt 520 m² und enthalten 115 überlebensgroße Figuren.
Besonders der Ausschnitt „Die Erschaffung Adams“ ist ein weltberühmtes Werk (Foto 4).
Es stellt dar, wie Gottvater mit einem ausgestrecktem Finger Adam das Leben einhaucht.
Das Altargemälde (Foto 2) stellt das Jüngste Gericht auf über 200 m² dar. Es enthält etwa 390 Figuren, viele davon sind überlebensgroß.
Kunstexperten bezeichnen die Ausgestaltung des Kirchenraums als das größte Kunstwerk der Renaissance.
Man geht heute davon aus, dass Michelangelo sämtliche Arbeiten an den Fresken ohne die Hilfe von anderen Künstlern ausgeführt hat, was für die damalige Zeit eher ungewöhnlich war.
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In einem Zeitraum von vier Jahren (1508 – 1512) entstanden die Fresken an der Decke der Sixtinischen Kapelle.
Mehr als zwanzig Jahre später wurde Michelangelo von Papst Paul III. mit dem Altarfresko „Das jüngste Gericht“ beauftragt.
Die letzten Restaurierung der Fresken von 1980–1994 förderte frische und leuchtende Farben zutage.
Ferner wurden bei diesen Restaurierung auch die Übermalungen von den damals als unsittlich empfundenen Ausschnitten teilweise wieder in den Urzustand zurückversetzt.
Diese Übermalungen waren angebracht worden, um die Darstellung von Geschlechtsteilen zu verhindern, denn die Enthüllung der nackten Gestalten hatten einen Sturm der Entrüstung entfacht.
Heute ist die Sixtinische Kapelle die Papstkapelle des Vatikans.
Während eines Konklaves, der Papstwahl, wird sie von den Kardinälen genutzt, die hier – abgeschieden von der Außenwelt – das neue Oberhaupt der katholische Kirche wählen.
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