Das Kolosseum (Amphitheatrum Novum oder Amphitheatrum Flavium ) als das größte geschlossene Bauwerk der römischen Antike überhaupt, ist das Wahrzeichen der Stadt Rom. Zugleich ist es auch ein Zeugnis für die hochstehende Baukunst der alten Römer und ein Symbol für ihre Freude an grausamer Unterhaltung. Es gehörte zu einem Teil der römischen Kultur, der für uns heute wegen seiner Erbarmungslosigkeit und Barbarei nur schwer verständlich ist: Die Stätte der grausamen Gladiatorenspiele und anderer Belustigungen für das römische Volk. Die Römer übernahmen die Gladiatorenkämpfe vermutlich von den Etruskern. Diese Kämpfe hatten ursprünglich eine religiöse Bedeutung im Rahmen von Totenfeiern und Leichenfeiern der Aristokraten. Das bei den Schaukämpfen vergossene Blut sollte den Toten in Jenseits Kraft spenden. |
In der Kaiserzeit verloren die Gladiatorenkämpfe ihren religiösen Charakter und entwickelten sich zu Massenveranstaltungen, um das Volk bei Laune zu halten. Das Kolosseum wurde in der Antike als „Flavisches Amphitheater" bezeichnet - nach der Familie der Flavier. Mit dem Bau des Kolosseums hat Kaiser Vespasian im Jahr 72 nach Christus begonnen, eingeweiht wurde es im Jahre 80 nach Christus unter seinem Sohn Titus. Vollständig fertiggestellt wurde es allerdings erst unter Kaiser Domitian (81-96 nach Christus).
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Bei der Einweihung, mit hunderttägigen Festspielen, mussten 2000 Gladiatoren und 9000 wilde Tiere ihr Leben lassen. Vorbildhaft für viele spätere Bauten ist die Gestaltung der drei unteren Stockwerke, die von unten nach oben mit dorischen, ionischen und korinthischen Säulen verziert sind. Im Kolosseum fanden etwa 50.000 Besucher Platz, wo sie bei sportlichen Wettkämpfen, Theateraufführungen, Tierhetzen und Gladiatorenkämpfen unterhalten werden konnten. Nach heutiger Ansicht von Historikern wurden hier jedoch nicht so viele christliche Märtyrer hingerichtet wie man früher allgemein annahm, auch wenn heute ein Kreuz in der Arena an sie erinnert. Erst seit dem 8. Jahrhundert wird das Bauwerk Kolosseum genannt. Diese Bezeichnung kann entweder auf seine immensen Ausmaße oder auf eine 36 Meter hohe Kolossalstatue des Kaiser Neros, die bis ins Mittelalter in der Nähe des Kolosseums stand, zurückgeführt werden. Seit dem Mittelalter bis Mitte des 18. Jahrhunderts diente das Kolosseum ebenso wie viele andere antike Bauwerke als Steinbruch. |
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Quelle: Die Fotos stammen von der Foto-CD: "1000 Impressionen Rom & Vatikan" Weitere Foto-CDs und Infos unter: www.motivschmiede.de |