Auch auf die Ausbildung des Personals zu qualifizierten Fachkräften wird bei der Binnenschifffahrt größter Wert gelegt. Während dieser Lehrzeit erhalten die Schiffsjungen theoretischen Unterricht auf der Schifferberufsschule, der idealerweise durch die praktische Lehrzeit an Bord eines Binnenschiffes ergänzt wird.
Wer das 21. Lebensjahr vollendet und die notwendigen Fortbildungsmaßnahmen mit Erfolg bestanden hat sowie eine mindestens vierjährige praktische Fahrzeit an Bord nachweisen kann, darf sich der Prüfung zum Schiffsführer unterziehen.
Mitarbeiter, die Verantwortung für Gefahrguttransporte übernehmen, müssen hierfür entsprechende Zusatzqualifikationen erwerben. Dies gilt sowohl für das Personal in den Unternehmen an Land als auch auf den Schiffen.
Diese sogenannten Gefahrgut-Beauftragten und Gefahrgut-Sachkundigen müssen ihr Wissen in regelmäßigen Abständen überprüfen lassen. Durch die Einführung des Europäischen Binnenschiffahrts Inspektions Systems (EBIS), das dem Umgang mit den hochwertigen und gefährlichen Gütern der mineralölverladenden und chemischen Industrie gerecht wird, werden die Sicherheitsvorkehrungen des Verkehrssystems Binnenschifffahrt optimal abgerundet.
Aber selbst die höchsten Sicherheitsstandards entbinden nicht davon, für den Fall der Fälle vorzusorgen, der trotz aller Umsicht und vorbeugenden Maßnahmen auch in der Binnenschifffahrt eintreten kann. Um das Schiffspersonal auf derartige Situationen vorzubereiten, wurde in Duisburg ein in Europa einzigartiges Sicherheitszentrum errichtet.
Um die Mitarbeiter zu sensibilisieren und auf den Ernstfall vorzubereiten, können dort alle an Bord denkbaren Störfälle realitätsnah simuliert werden. Ferner wurde ein internationales Melde- und Informationssystem Binnenschifffahrt (MIB) eingeführt, das vorsieht, dass sich alle Gefahrgutschiffe bei Fahrtantritt bei ihrer zuständigen Revierzentrale anmelden müssen.
Die entsprechenden Daten werden im Verlauf der Reise an die dann passierten Revierzentralen weitergegeben, so dass gegebenenfalls innerhalb kürzester Zeit der Standort eines hilfesuchenden Schiffes festgestellt werden kann.
Mit dieser lückenlosen Bandbreite von Sicherheits- und Kontrollmaßnahmen garantiert die Binnenschifffahrt ein Höchstmaß an Vorbeugung und Gefahrenvermeidung. Nicht ohne Grund ist sie der sicherste Verkehrsträger. Und wird es auch bleiben. Das ist sicher.
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