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Amsterdam reinigt die Grachten jede Nacht

Abb Wer abends an den Grachten entlang geht und ein bisschen Glück hat, wird vielleicht Zeuge eines einmaligen Phänomens, das einen weniger bekannten Aspekt der Beziehung Amsterdams zum Wasser darstellt.

Zwischen 19.00 und 20.30 Uhr werden seit Menschen Gedenken jeden Abend zahlreiche Schleusen in der Amsterdamer Innenstadt geschlossen, die für die Erneuerung des Grachtenwassers sorgen.

Meist geschieht dies noch mit der Hand. Zum Beispiel bei den Schleusen an der Amstel, gegenüber dem Theater Carré, oder bei der Haarlemmersluis im Singel. Zwei Männer drehen mit großen Holzrädern (den "Schubpressen") die verschiedenen Schleusen zu.

Wenn diese Arbeit beendet ist, so ungefähr um 20.30 Uhr, dann wird an der Ostseite der Stadt, auf der Insel Zeeburg, ein riesiges Schöpfwerk in Betrieb gesetzt.

In einer Nacht pumpt das Schöpfwerk ca. 600.000 Kubikmeter Wasser aus dem IJsselmeer in die Amsterdamer Grachten.

Abb

Damit das Wasser schneller aus den Grachten strömt, bleiben an der Westseite der Stadt einige Schleusen offen.

Durch diese Schleusen wird das Grachtenwasser in das IJ gestaut (jener Teil des Hafens zwischen IJsselmeer und Nordseekanal), und strömt danach durch den Nordseekanal in die Nordsee.

Auf diese Weise wird nach ungefähr drei Tagen die gesamte Wassermenge der Amsterdamer Grachten erneuert.

Das Entwässern der Grachten geschieht sieben Tage in der Woche, 52 Wochen im Jahr. Nur in den Wintermonaten, wenn die Grachten zugefroren sind, werden diese Arbeiten manchmal stillgelegt.

Wenn es drei Tage lang ordentlich friert, dann ist das Eis auf den Grachten gerade fest genug, damit die vielen Liebhaber des Schlittschuhlaufes sich ihre Eisen unterschnallen können.

Einige Grachten, wie die Keizersgracht, werden dann für den gesamten Schifffahrtsverkehr gesperrt. Diese Art des holländischen Wintersports bietet ein einmaliges Schauspiel.

 

Abb Die städtischen Wasserwerke, die im Montelbaanstoren am Rande des IJ untergebracht sind, kontrollieren den Wasserstand der Grachten genau.

Über den Nordseekanal ist Amsterdam mit dem Meer verbunden und bei starkem Sturm aus dem Westen geschieht es manchmal, dass das Wasser in den Grachten zu hoch steigt. Auch durch schwere Regengüsse in den Poldern im Süden von Amsterdam kann das Wasserniveau erheblich ansteigen.

Angst vor Überströmungen braucht jedoch niemand zu haben, denn sobald der Wasserstand zu hoch ist, wird das riesige Schöpfwerk auf Zeeburg in Betrieb gesetzt.

Der Vorgang der Wassererneuerung wird dann umgedreht, so dass das Wasser aus den Grachten in das IJsselmeer fließt.

 

Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung von: Niederländisches Büro für Tourismus & Convention
Nederlands Bureau voor Toerisme & Congressen
www.niederlande.de

Foto 1: http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:1270-Amsterdam.jpg
This file is in the public domain

Fotos 2 und 3: http://www.bigfoto.com/

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