Wie die übrigen westlichen Niederlande, liegt auch Amsterdam zum größten Teil unter dem Meeresspiegel. Nur die Dünen und Deiche schützen die Stadt vor den schäumenden Wogen der Nordsee und der Zuiderzee. Kein Wunder, dass die Amsterdamer in früheren Jahrhunderten den Wasserstand bei Ebbe und Flut genau überwacht haben. Amsterdam war die erste Stadt der Welt, in der dies systematisch geschah. Die Messungen der Wasserstände wurden anhand eines festen Eichpunktes verrichtet, dem so genannten NAP, Normaal Amsterdams Peil. |
Dieser wurde im 17. Jahrhundert aus dem durchschnittlichen Stand des Amsterdamer IJ errechnet. Diese Messstelle hat sich für Höhenmessungen in fast allen westeuropäischen Ländern zum Maßstab schlechthin entwickelt. Wie hoch dieser NAP ist, sieht man in der Passage zwischen dem Amsterdamer Stadhuis und dem Muziektheater auf dem Waterlooplein. Wer dort hinein schaut, sieht zuerst drei mit Wasser gefüllte Säulen, die aus dem Boden ragen. Zwei dieser Säulen zeigen den aktuellen Wasserpegel der Küstenstädtchen Vlissingen und IJmuiden an.
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Bei Flut reicht das Wasser in den gläsernen Rohren bis weit übers Knie. Feste Deiche und eine breite Dünenlinie an der Küste schützen jedoch vor dem Wasser, denn sonst müsste man hier Gummistiefel tragen! Noch interessanter ist jedoch die dritte Glassäule; in dieser steigt das Wasser sprudelnd bis auf vier Meter über unseren Köpfen. So hoch (450 Zentimeter über dem NAP) stieg das Wasser während der Hochwasserkatastrophe in Zeeland, im Jahr 1953. Den Stand des einzigen wirklichen Amsterdamer Pegels sieht man, wenn man die Treppe bei den Wassersäulen hinuntergeht. Ein Bronzeknopf zeigt dort genau die Höhe des Amsterdamer Pegels an. Von Helsinki bis Rom werden alle Höhenmessungen im Straßenbau, beim Bauen von Häusern und Brücken und natürlich beim Messen des Wasserstandes im Vergleich zu diesem Bronzeknopf vorgenommen. |
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Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von: Niederländisches Büro für Tourismus & Convention Nederlands Bureau voor Toerisme & Congressen www.niederlande.de Fotos: http://www.bigfoto.com/ |