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Kolibris – Die kleinsten Vögel der Welt

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Die Kolibris (Trochilidae) nehmen unter allen Vögeln eine Sonderstellung ein. Sie bilden die zweitgrößte Vogelfamilie Amerikas und sind in ganz Amerika von Alaska bis Feuerland zu finden – insbesondere in den tropischen Gebieten, aber auch hoch in den Anden.

Unter den mit etwa 320 verschiedenen Arten befinden sich die kleinsten und merkwürdigsten Vögel der Welt.

Der kleinste unter den Kolibris ist die kubanische Bienenelfe. Sie wird nur 2 Gramm schwer und höchstens 6 Zentimeter groß.

Die größte Kolibriart erreicht eine Körperlänge von 22 Zentimetern und wiegt 20 Gramm, wobei bei einigen Arten schon der Schwanz die Hälfte der Körperlänge ausmacht.

 Fast alle Kolibris haben wunderschönes, buntes und in der Regel metallisch-grün schimmerndes Gefieder.

 Bei den Männchen ist die Kehle oft glänzend rot, blau oder smaragdgrün und ihre Schwanzfedern weisen eine große Vielfalt auf und spielen bei der Balz eine wichtige Rolle.

Die Weibchen sind meistens weniger leuchtend gefärbt und auch die schönen Schwanzfedern fehlen ihnen.

Abb Wegen ihrer prächtigen Färbung nennt man die Kolibris auch „Edelsteine der Lüfte“. Das Schillern der Federn entsteht dabei jedoch nicht durch echte Farben, sondern durch den Federbau in Verbindung mit Lichtreflexionen

Ein besonderes Merkmal der Kolibris ist auch ihr Schnabel, der bei fast jeder Art anders aussieht.

Beim Schwertschnabelkolibri ist der Schnabel zum Beispiel fast so lang wie der ganze übrige Körper, der um die 10 cm misst.

Demgegenüber hat der Kleinschnabelkolibri nur eine Schnabellänge von 5 mm. Die Adlerschnabel-Kolibris besitzen einen stark nach unten gebogenen Schnabel, wohingegen der Säbelschnabelkolibri einen Schnabel hat, der an der Spitze nach oben gebogen ist.

Da sich die Kolibris neben Insekten vorwiegend von Nektar ernähren, ist jeder Schnabel auf einen anderen Blütentyp abgestimmt, der von ihr bevorzugt wird.

 

Abb Ihre auffällig lange Zunge kann weit hervorgestreckt werden und ist an der Spitze gespalten und ähnelt in der Form einem Strohhalm, so dass die Vögel den Nektar gut aus den Blüten trinken können.

Mit ihrem Schnabel dringen die Kolibris in die Blüte ein, um mit der gespaltenen Zunge an den Nektar am Grund der Blüte zu gelangen. Dabei kann die Zunge bis zu 200-mal in der Minute aus dem Schnabel schnellen.

Der Nektar mit seinem hohen Zuckergehalt dient den Vögeln zur Deckung ihres großen Energiebedarfs.

Die im Flug erbeuteten Insekten hingegen decken den Eiweißbedarf, den sie für ihre Fortpflanzung benötigen.

 In den Tropen stellen die Kolibris neben den Fledermäusen und Insekten eine wichtige Tiergruppe für die Bestäubung dar.

Um während des Nektartrinkens möglichst ruhig vor einer Blüte verharren zu können, vollbringen die kleinen Vögel Flugleistungen, die unübertroffen sind.

Ihre Flügelschläge mit den schmalen, langen Flügeln erfolgen so schnell, dass sie mit dem menschlichen Auge nicht aufzulösen sind.

 Sie können ihre Flügel in einem Winkel von 180 Grad bewegen und „stehen" somit im Schwirrflug mit 35 bis 80 Flügelschlägen pro Sekunde vor der Blüte.

 Neben diesem Schwirrflug ist auch die Fähigkeit des Kolibris zum Rückwärtsfliegen für das gesamte Tierreich einzigartig. Aus diesem sehr schnellen Flügelschlag, der ein summendes Geräusch ertönen lässt, leitet sich der englische Name „Humming Bird“ her.

Um eine solche Flugleistung vollbringen zu können, muss der Stoffwechsel gesteigert werden.

Daher nehmen Kolibris täglich das Doppelte ihres Gewichts an Nahrung zu sich. Um diese Menge an Nahrung zu bewältigen, benötigen sie sehr viel Sauerstoff.

Ihre Lunge ist nicht stark verästelt und die Atemzüge eines Kolibris sind tief und folgen rasch aufeinander. Das vergleichsweise zum Körper sehr große Herz der Kolibris schlägt 500 bis 1.200mal pro Minute.

Während des Schlafes allerdings senken viele Kolibris ihre Herzfrequenz sehr stark ab, da sie ansonsten aufgrund ihres sehr hohen Stoffwechsels verhungern würden.

Und bei Kälte verfallen sie in eine winterschlafähnliche Starre, die sich bei der Erwärmung der Temperaturen am Morgen wieder löst.

Abb Bei den meisten Kolibriarten beteiligen sich die Männchen kaum am Brutgeschehen.

Sie werden entweder vom Weibchen zur Begattung aufgesucht oder kommen allenfalls dann und wann zum Nest.

Nachdem die Weibchen begattet wurden, bauen sie ein winziges Nest, das sich meistens in geringer Höhe in einem Busch oder einem Baum befindet.

Die Weibchen brüten bei 2 bis 3 Gelegen im Jahr jeweils 2 Eier aus. Die winzigen Jungen schlüpfen nach etwa 2 bis 3 Wochen aus den Eiern.

Dabei kommt das Weibchen bis zu 140 mal pro Tag zum Nest, um die Jungen mit Futter zu versorgen. Nach etwa 3 Wochen, in denen sie von der Mutter mit Nahrung versorgt werden, sind die Jungtiere flügge.

Die natürlichen Feinde der Kolibris sind Schlangen, Raubvögel und Raubkatzen. Aber auch die Menschen gehören zu den Feinden der Kolibris. Sie zerstören ihren Lebensraum und verarbeiten Teile dieser Vögel zu Schmuck.

 

Quelle:
Fotos: http://www.photolib.noaa.gov/
public domain

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