Irgendwann ist die Zeit gekommen: Der Auszug aus dem SOS-Kinderdorf oder der Jugendeinrichtung steht an. Bei vielen SOS-Kinderdorf-Kindern besteht weiterhin ein enger Kontakt zu ihrer SOS-Kinderdorf-Mutter oder ihren Betreuern in der Jugendzeit.
Oft erhält die Mutter Besuch von ehemaligen SOS-Kinderdorf-Kindern, oder sie wird, wenn sie in Pension geht, in der Familie eines ihrer Kinder herzlich aufgenommen.
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Es kommt die Zeit, da sind die SOS-Kinderdorf-Kinder erwachsen und leben ihr eigenes Leben. Dennoch erachtet SOS-Kinderdorf es sinnvoll, eine Art Nachbetreuung anzubieten.
Sie dient dazu, den weiteren Lebensweg des jungen Erwachsenen noch mitzuverfolgen und gegebenenfalls mit Rat zur Seite zu stehen. Solche Koordinationsstellen für Nachbetreuung gibt es in zahlreichen Ländern.
Die Betreuung von SOS-Kinderdorf hat ihr Ziel erreicht, wenn der junge Mensch selbständig und eigenverantwortlich sein Leben in die Hand nehmen kann.
Das heißt jedoch nicht, dass damit der Kontakt zu SOS-Kinderdorf abbricht.
Denn ebenso ist es das Ziel von SOS-Kinderdorf, dass der mittlerweile erwachsene Mensch auch in seinem selbständigen Leben eine positive Beziehung zu seiner SOS-Kinderdorf-Familie leben kann.
So sind viele ehemalige SOS-Kinderdorf-Kinder dem SOS-Kinderdorf stark verbunden und besuchen immer wieder "ihr" Kinderdorf, um ihre SOS-Kinderdorf-Mutter zu sehen oder sich einfach an ihre Kindheit im Dorf zu erinnern. Und auch, um ihren Kindern ihr Zuhause zu zeigen.
In manchen Ländern gibt es Treffen, in manchen sogar Vereine von "Ehemaligen", also von SOS-Kinderdorf-Kindern, die nach ihrer Zeit im SOS-Kinderdorf in Kontakt bleiben wollen und eine Gemeinschaft ehemaliger SOS-Kinderdorf-Kinder gegründet haben.
Der erste Club dieser Art, der "Club Wir", wurde 1972 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen. In diesen Vereinen der ehemaligen SOS-Kinderdorf-Kinder geht es um Beziehungspflege.
Die Verbindung zwischen den SOS-Kinderdorf-Erwachsenen wird aufrechterhalten und gefördert. Auch der Kontakt zu den SOS-Kinderdorf-Müttern und MitarbeiterInnen der SOS-Kinderdörfer wird gepflegt.
Es ist eine Gemeinschaft, die sich vor allem durch die gegenseitige Hilfestellungen untereinander auszeichnet.
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