Die Krabbenfresser-Robbe (lat.: Lobodon carcinophagus) - oder auch einfach der Krabbenfresser genannt - ist eine in südpolaren Gewässern am Rande des Packeises verbreitete Robbe, die nach ihrer ungewöhnlichen Ernährungsweise benannt ist. Die Krabbenfresser leben vorwiegend an den Küstengewässen der antarktischen Halbinsel und im südlichen Rossmeer, verirren sich aber auch schon einmal bis nach Neuseeland oder auch landeinwärts bis in die Antarktis. Diese Robbe ist etwa 230 cm lang und mit knapp über 200 kg Gewicht recht leicht.
|
Die Farbe des Krabbenfressers verändert sich mit den Jahreszeiten. Nach dem antarktischen Sommer ist er am Rücken dunkelbraun und am Bauch gelbbraun. In den folgenden Monaten verblasst die Farbe und geht über hellbraune Töne in einen cremefarbenen Gelbton über. Die Flossen sind immer die dunkelsten Teile des Körpers. Krabbenfresser können sich sehr schnell auf dem Eis fortbewegen. Sie stoßen sich abwechselnd mit den vorderen Flossenfüßen und mit dem Becken vorwärts.
|
Der Krabbenfresser frisst den Krill, indem er mit geöffnetem Maul Wasser schluckt und dies dann durch das Filtersystem seines Gebisses wieder hinauspresst. Der Krill bleibt dabei in den Zähnen hängen und wird gefressen. So kann auch mal ein Fisch erbeutet werden, doch liegt die Höchstgröße der vom Krabbenfresser gefangenen Fische bei etwa 10 cm. Um die leicht verfügbare Nahrung zu finden, muss der Krabbenfresser nicht sonderlich tief tauchen. Seine Tauchgänge führen ihn daher nur in Tiefen von ungefähr 30 Metern. Die Weibchen werfen ihr einziges Junges nach einer Tragzeit von 11 Monaten zwischen September und Dezember auf dem antarktischen Eis. Das Junge wird vier Wochen gesäugt und nimmt in dieser Zeit sehr stark an Gewicht zu. Krabbenfresser werden mit drei bis sechs Jahren geschlechtsreif und haben eine Lebenserwartung von etwa 39 Jahren. Von keiner anderen Robbenart gibt es so viele Tiere wie vom Krabbenfresser. Man schätzt den Gesamtbestand auf etwa 40 Millionen Tiere. Das bedeutet, dass etwa jede zweite Robbe auf der Welt ein Krabbenfresser ist. Man vermutet, dass diese Robbe in den letzten Jahrzehnten immer häufiger geworden ist, da jedes Jahr mehr Krill zur Verfügung steht. Die Ausrottung der ebenfalls Krill fressenden Bartenwale könnte in einem direkten Zusammenhang mit dem Populationswachstum der Krabbenfresser zu stehen. Außer dem Schwertwal haben die Krabbenfresser nur sehr wenige Feinde. |
|
Quelle: Fotos: http://nmml.afsc.noaa.gov/gallery/pinnipeds/galleryp/ public domain National Oceanic and Atmospheric Administration, National Marine Fisheries Service, Alaska Fisheries Science Center, National Marine Mammal Laboratory. |