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Stadtkirche von Bad Wildungen

Die Kirche und ihre Besonderheiten 

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Genaue Daten über die Bauzeit der Kirche sind nicht überliefert. Um das Jahr 1300 wird man mit dem Bau begonnen und in ca. 100 Jahren einen Großteil der Arbeiten voran gebracht haben. Den letzten Bauabschnitt, den Turm, datiert man an das Ende des 15. Jahrhunderts. Die somit etwa 200 jährige Bauzeit ist für damalige Verhältnisse durchaus üblich.

Typisch für eine Kirche in der Umgebung von Bad Wildungen ist auch hier die Verbindung von zwei Bautraditionen: Der hessische Einfluss zeigt sich - besonders von der Marburger Elisabeth-Kirche geprägt - in dem tiefen Chorraum; der westfälische Einfluss hingegen in den runden Säulen und dem quadratischen Grundriss der Halle.

In der Kirche befindet sich das Grabmal des Grafen Samuel von Waldeck (1528 - 1570). Es wurde vom Steinmetzen Georg von der Tann aufwändig im Renaissance-Stil gearbeitet. Hier sind zahlreiche Wappen aus dem Herrschaftsbereich und der Familie des Grafen dargestellt.

Außerdem gibt es hier ein großes Denkmal, das dem Fürsten Carl von Waldeck (1704-1763) gewidmet ist.

Im südlichen Teil der Kirche steht seit 1998 wieder der wunderschöne große Taufstein. Er wird auf das Jahr 1350 datiert und ist gut erhalten, trotz eines langen Aufenthaltes unter freiem Himmel von 1857 bis 1963. Die lateinische Inschrift auf dem Sockel lautet: BABTISMUS EST FUNDAMENTUM ET IAUNA ALIORUM SAKRAMENTORUM (Die Taufe ist die Grundlage und die Tür zu den anderen Sakramenten). In der eingelassenen Taufschale findet sich ein Zitat des ersten evangelischen Pfarrers an der Stadtkirche, Johann Hefenträger: Der Taufe Werk währet für und für durch das ganze Leben.

Der Altar der Kirche 

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Berühmt ist die Stadtkirche von Bad Wildungen jedoch hauptsächlich durch den Altar, den Conrad von Soest erschaffen hat. Über das Leben dieses Dortmunder Malers weiß man nicht viel, und auch von seinen Werken sind leider nur wenige erhalten. Ohne Zweifel aber gehört Conrad von Soest zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Malerei. Den "Wildunger Altar", vermutlich vom Johanniterorden in Auftrag gegeben, vollendete Conrad im Jahre 1403. Mit dem Einbau einer ersten Heizung in die Stadtkirche vor gut 100 Jahren begannen die Holztafeln zu arbeiten und es entstanden schnell Risse im Bild. Mehrere Restaurationen fügten dem Bild weitere Schäden hinzu. Zuletzt wurde das Altargemälde von 1994-98 eingehend untersucht und restauriert. Umbauten in der Kirche und eine angepasste Heizungsanlage sorgen jetzt für ein optimales Raumklima zur Vermeidung weiterer Schäden.

 

Der Brillenapostel 

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Das Altarbild ist auf- und zuklappbar. Im geöffneten Zustand zeigen sich 13 Bilder: in der Mitte die alles beherrschende Kreuzigungsszene, links und rechts ist die Lebens- und Leidensgeschichte Christi dargestellt. Unbedingt zu beachten ist der sogenannte 'Brillenapostel', die früheste Darstellung einer Brille nördlich der Alpen. Der Brillenapostel ist zu einem Symbol der Evangelischen Kirchengemeinde von Bad Wildungen geworden und findet sich heute in ihrem Siegel wieder.


 

Quelle: Fotos und Text mit freundlicher Genehmigung von www.bad-wildungen.de

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