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Das Schnabeltier - Ein Eier legendes Säugetier

Das Schnabeltier wurde vor gut 200 Jahren in Australien entdeckt.

Als Seeleute im Jahre 1798 den Tierkadaver eines Schnabeltieres aus Australien mitbrachten, glaubten die Wissenschaftler eines Londoner Museums zuerst, dass es sich um eine Fälschung handelt.

Niemand glaubte, dass es sich bei diesem ungewöhnlichen Exemplar wirklich um ein Tier handelt.

Und es sieht ja auch eigentlich wirklich so aus, als wäre es aus verschiedenen Tieren zusammengesetzt:

Denn es hat ein Fell, Schwimmhäute und einen Entenschnabel? Was also ist das für ein Tier, das etwa 40 bis 45 cm groß wird und wie eine Komposition von Otter, Biber und Ente aussieht?

Nun – das Schnabeltier (lat.: Ornithorhynchus anatinus) ist tatsächlich ein Eier legendes Säugetier und gehört so wie der Australische Kurzschnabeligel zur Ordnung der Kloakentiere.


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Es lebt sowohl im Osten Australiens als auch in Tasmanien, einer großen Insel südlich von Australien. Sein bevorzugter Lebensraum sind kalte Gewässer in 2000 Metern Höhe.

Die Körperoberfläche der Schnabeltiere besteht aus einem dichten Fell, das sie beim Gründeln in den kalten Flüssen besser warm hält, als es das Fell der Eisbären kann.

Das Schnabeltier hat sehr viele Eigenschaften von einem Wassertier. Die Beine sind kurz und kräftig. Seine Pfoten weisen Schwimmhäute auf, und die Zehen haben große Krallen, die es zum Graben benötigt.

An den Vorderpfoten ragen die Schwimmhäute weit über die Krallen hinaus, so dass sie ausgezeichnet als Paddel geeignet sind.

An Land kann das Schnabeltier die Schwimmhäute zurückziehen, damit die Krallen zum Graben frei werden.

Beim männlichen Tier sitzen an beiden Fußgelenken Hornstacheln, die mit Giftdrüsen in den Oberschenkeln verbunden sind.

Diese Stacheln dienen sowohl als Waffen gegen Angreifer aber auch für den Kampf mit Artgenossen. Dieses Gift ist für den Menschen zwar nicht tödlich, es verursacht jedoch heftige Schmerzen.

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Der Kopf, die Augen und Ohren des Schnabeltiers liegen in Vertiefungen, die beim Schwimmen unter Wasser durch Hautfalten verschlossen werden.

Beim Aufspüren ihrer Beute verlassen sich die Schnabeltiere ganz auf ihren empfindlichen, lederartigen Schnabel.

Die Nasenlöcher befinden sich an der Oberseite der Schnabelspitze. Sie funktionieren jedoch nur dann, wenn sich der Kopf des Tieres über Wasser befindet.

Die jungen Schnabeltiere haben zunächst Zähne, die aber später durch gerillte Hornplatten ersetzt werden, womit die Beute zerquetscht werden kann.

Seine Beute sucht sich das nachtaktive Tier hauptsächlich auf dem Grund von Gewässern. Mit dem Schnabel durchsucht es den Schlamm nach Kleinkrebsen, Wasserinsekten und Larven. Aber auch Frösche, andere kleine Tiere und Pflanzen gehören zu seiner Nahrung.

Schnabeltiere verfügen über einen erstaunlichen Appetit; sie können pro Nacht etwa 1 Kilogramm an Nahrung vertilgen.

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Sie können ein Gewicht von 1 bis 2,5 Kilogramm erreichen, wobei die Männchen rund ein Drittel größer als Weibchen werden.

Wie bei allen Kloakentieren münden bei ihnen die Ausscheidungs- und Geschlechtsorgane in einer gemeinsamen Öffnung, der „Kloake“.

Während der Paarungszeit gräbt das weibliche Schnabeltier einen Gang, der 12 Meter oder sogar noch länger sein kann. Am Ende dieses Ganges baut es ein Höhlennest, in dem es zwei oder drei Eier ablegt.

Die Eier werden aneinandergeklebt, und der Eingang der Höhle wird mit feuchten Pflanzen verschlossen, damit die Eier während der 7 - 14tägigen Brutzeit nicht austrocknen können.

Wenn die Jungen ausschlüpfen, sind sie nur 1,25 cm groß und noch völlig hilflos. Bis zum Alter von etwa 5 Monaten leben sie von Milch der Mutter, die aber nicht aus Brustwarzen gesaugt wird, sondern am Bauch aus Drüsen austritt und aufgeleckt wird.

Schnabeltiere erreichen die Geschlechtsreife im Alter von etwa 2 Jahren. Das höchste bekannte Alter eines Tieres in der Gefangenschaft betrug 17 Jahre, die Lebenserwartung in der freien Natur ist nicht genau bekannt, man schätzt, dass sie 5 bis 8 Jahre alt werden können.

Die natürlichen Feinde der Schnabeltiere sind der Murray-Dorsch, große Greifvögel, der Buntwaran und der Teppichpython. Aber auch eingeschleppte Raubtiere wie die Füchse machen gelegentlich Jagd auf sie.

Die Australische Schwimmratte, die in ihrem Körperbau und ihrer Lebensweise Ähnlichkeit mit dem Schnabeltier hat, bezieht manchmal deren Baue und frisst die Jungtiere.

Schnabeltiere sind heute vollständig geschützt.

Privatpersonen ist es nicht erlaubt ein Schnabeltier zu halten. Zoos und Tiergärten benötigen eine Sondergenehmigung, denn die Haltung dieser Tiere wird wegen ihrer hohen Ansprüche an den Lebensraum als schwierig eingestuft.

Der Export lebender Tiere aus Australien ist gänzlich verboten.

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Quelle:
Fotos: 2008
http://www.australian-wildlife.com/Platypus-information.html
public domain

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