Robert Edwin Peary war ein amerikanischer Polarforscher, der sich bereits in frühen Jahren für die Arktis und für das Nordpolarmeer begeisterte. Seine Abenteuerlust brachte ihn dazu, auf Entdeckungsreisen zu gehen und die Eiswüsten zu bezwingen.
Im Jahre 1908 startete er die in die Geschichte eingegangene Expedition zum Nordpol, bei der er das Erreichen des Nordpols am 06. April 1909 für sich beanspruchte.
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Robert E. Peary wurde am 6. Mai 1856 in Cresson, US-Bundesstaat Pennsylvania geboren. Als Ingenieur trat er 1881 in die U.S. Navy, machte Karriere und verbrachte seinen Dienst einige Zeit in Nicaragua.
Im Laufe der Zeit interessierte er sich mehr und mehr für die Polarforschung. Dem Interesse folgten Forschungsreisen nach Grönland und auf das arktische Eis.
Im Jahre 1886 unternahm er die erste von sieben Expeditionen und erforschte Grönland. Als erster durchquerte er über eine Strecke von ungefähr 800 km die Nordostküste der Insel und entdeckte am 04.Juli 1892 den nach ihm benannten "Independance Fjord".
Drei Jahre später nahm er das nördliche Küstengebiet Grönlands in Angriff. Das Gebiet wurde nach ihm benannt „Peary Land“.
Eine weitere Expedition im Jahr 1900 brachte ihn wieder ein Stückchen weiter und erreichte nun 83 ° 20’ nördliche Breite – den nördlichsten Punkt der Insel. Er erbrachte den Beweis, dass es sich bei Grönland um eine Insel handelte.
Peary studierte das Leben der Eskimos, den Umgang mit den Schlittenhunden und erforschte die Gletscherbildung. Er machte sich die Überlebenstechniken der Eskimos zu Eigen.
Im Jahr 1905/1906 erreichte er auf einer weiteren Polarforschungsreise 87 ° 6’ Nord und war damit nur noch 280 km vom Nordpol entfernt. Ein Punkt, bis zu dem bisher noch kein Mensch vorgestoßen war. Auf dieser Forschungsreise verlor er aufgrund von Erfrierungen einige seiner Zehen.
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Am 17. Juli 1908 startete die legendäre Expedition zum Nordpol unter Führung Pearys. Sie begann in New York und erreichte im März 1909 die Nordküste Grönlands.
Dort wurde das Basislager aufgebaut. Von dort aus machten sich 24 Mann auf 19 Schlitten mit 133 Hunden unter der Leitung Pearys auf in Richtung Nordpol.
Das Polareis war sehr gefährlich unter machte der Forschungsgruppe schwer zu schaffen. Doch belohnt wurde die Polarexpedition am 6. April 1909 mit dem Erreichen des Nordpols.
Begleiter auf der letzten Etappe waren sein Assistent Matthew A. Henson und vier Eskimos.
Als er bei seiner Rückkehr das Erreichen des Nordpols bekannt geben wollte, erfuhr er, dass Dr. Frederick Cook, seinerseits Schiffsarzt der Peary-Expedition von 1891/1892 behauptete, bereits am 21. April 1908 den Nordpol erreicht zu haben.
Experten mussten sich mit dem Problem auseinandersetzen. Das Ergebnis war, das aufgrund mangelnder Beweise, das Erreichen des Nordpols durch Dr. Frederich Cook nicht nachgewiesen werden konnte.
Somit wurde dieses legendäre Ereignis – als erster Mensch am Nordpol gewesen zu sein – Robert Edwin Peary durch die National Geographic Society zugesprochen.
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Ob er allerdings tatsächlich den Nordpol erreicht hatte, ist unter den Wissenschaftlern umstritten. Tagebücher ließen Zweifel aufkommen.
Zum einen stellte man sich die Frage, warum ihn auf dem letzten Abschnitt nur sein Assistent und die vier Inuits begleiteten, demnach Personen, die die Messungen Pearys nicht bestätigen konnten.
Zum anderen konnte man nicht nachvollziehen, warum Peary 248 km vor dem Ziel seinen erfahrenen Arktisreisenden Bartlett zur Umkehr bewegte.
Kritisiert wurden auch die angeblich zurückgelegten Tageskilometer. Täglich wurden im Durchschnitt 20 km bewältigt.
Doch seit der Umkehr Bartletts und bis zum Erreichen des Nordpols sollten ungefähr 250 km in 4 Tagen geschafft worden sein.
Die Heimkehr sollte auch nur 56 Stunden gedauert haben. Voller Erschöpfung wurde Peary auf seinem Rückweg mit dem Schlitten transportiert.
Diese Daten waren nicht nachvollziehbar.
Trotzdem zählen die Ergebnisse und die überprüften Tatsachen noch heute zu den größten Leistungen der Arktisforschung.
Sämtliche Folgeexpeditionen wurden vom Polgebiet aus geflogen und das machte diese Expedition unter der Leitung Pearys einzigartig, denn er hatte den Nordpol mit dem Schlitten erreicht.
Robert Edwin Peary schrieb seine Erfahrungen in den Büchern „The North Pole“ (1910) und in “Secrets of Polar Travel“ (1917) nieder.
Der amerikanische Kongress verlieh ihm 1911 den Rang eines Marineadmirals.
Robert Edwin Peary litt an Blutarmut. Seine Krankheit wurde so schlimm, dass er am 19. Februar 1920 ins Koma fiel.
Einen Tag später, am 20. Februar 1920, starb er im Alter von 63 Jahren.
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Quelle: Foto 1:
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Bild:RobertPeary.jpg
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Foto 2:
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Foto 3:
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Bild:Peary Sledge Party and Flags at the Pole .jpg
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