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Schriftliche und mündliche Lehre

Die Schriftrolle 

Abb Nach der jüdischen Religion hat Moses am Sinai die ganze Thora (auch: Tora) von Gott erhalten.

Die ältesten Teile der Thora sind ungefähr 3000 Jahre alt.

Sie ist neben den Nevi'im (= Propheten) und den Ketuvim (= Schriften) Teil der Hebräischen Bibel, dem Tanach (auch: Tanakh oder Tenach). Die Christen nennen sie Altes Testament. In ihr ist beschrieben, welchen Bund Gott mit den Menschen geschlossen hat. Dieser Bund beinhaltet nach der jüdischen Lehre 613 Mitzwot (= Gebote). Diese Mitzwot bestimmen das gesamte Leben eines frommen Juden.

Thorarollen werden normalerweise in der Synagoge aufbewahrt. Meist befinden sie sich in einem speziellen Schrein, dem Aron haKodesch. Dieser ist mit einer Tür und einem Vorhang verschlossen. In Gottesdiensten, vor allem am Sabbat, aber auch an Feiertagen, wird aus dieser Thorarolle in der Synagoge „gelesen“. Der Text wird dabei in der Regel nicht gesprochen, sondern gesungen.

Die Tora besteht aus fünf einzelnen Büchern (im Christentum die fünf Bücher Mose).

Für das Judentum ist die Thora eine wichtige Grundlage für das Verständnis seiner Vergangenheit als Volk.

Die mündliche Thora 

Abb Nach dem jüdischen Glauben hat Moses am Sinai aber nicht nur die schriftliche Thora erhalten, sondern auch die mündlich überlieferte Lehre, die mit Erklärungen und Geschichten hilft, die Bibel zu verstehen.

Diese Lehre wurde über Jahrhunderte von den Gelehrten mündlich überliefert und erst etwa 220 nach Christus von Yehudah HaNasi (genannt Rebbe) in der Mischna schriftlich festgehalten.

Die Mischna bildet die Grundlage des Talmuds, in dem Diskussionen von Rabbinern zur Mischna aus mehreren Jahrhunderten festgehalten wurden. Dieser Teil wird im Talmud Gemara genannt.

Der Talmud ist sehr viel umfangreicher als die Bibel. Vollständige Ausgaben kommen auf fast 10000 Seiten.

Neben dem Talmud (der also aus Mischna und Gemara besteht) werden auch alle anderen späteren Werke von Rabbinern zur mündlichen Lehre gezählt.

Auf dem Bild links ist ein Ausschnitt des Talmuds zu sehen. Innen befinden sich Mischna und Gemara, außen sind verschiedene spätere Kommentare zu sehen.

 

Weitere Informationen über die Thora 

Wird die Thorarolle getragen oder gelesen, so wird sie nur an den beiden Holzstangen gehalten. Das Pergament wird möglichst nicht berührt. Somit bleibt die Schrift leserlich und erhalten. Eine Thora "herzustellen", ist sehr aufwändig, da sie von Hand geschrieben wird. Dazu wird ein speziell ausgebildeter Schreiber, ein so genannter Sofer beauftragt. Ein Sofer benötigt zum Schreiben einer Thora etwa ein volles Jahr.

Alle Zeilenbreiten und -längen sind durchgehend gleichbleibend.

 

Quelle:
Bild 1: Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:TorahScroll.jpg
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Bild 2: Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Talmud-Berachoth.jpg
Lizenzstatus GNU-FDL: http://de.wikipedia.org/wiki/GNU-Lizenz_f%C3%BCr_freie_Dokumentation

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